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Update

Am Hauptbahnhof: Potsdam baut ein Fahrradparkhaus

Am Hauptbahnhof soll es nicht nur 500 Parkplätze geben, sondern auch Serviceangebote wie Reparatur und Verkauf. Und was meinen Sie: Wo wäre so ein Radparkhaus in Berlin dringend nötig?

Seit vier Jahren wird über das Fahrradparkhaus am Potsdamer Hauptbahnhof diskutiert, nun verzögert sich die Eröffnung mindestens um ein weiteres Jahr. „Mitte 2015“ nennt die Stadtverwaltung nun als Eröffnungstermin. Eigentlich sollte die Radstation in der Bahnhofspassage in diesem Monat fertig sein, hatte die Stadt Ende vergangenen Jahres noch mitgeteilt. Doch ein Mieter räumte die Fläche nicht wie vorgesehen in diesem Frühjahr, dadurch platzte auch die längst erfolgte Ausschreibung und der Antrag auf Fördermittel. Der Betrieb der Fahrradstation soll nun, so der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Matthias Klipp, ein zweites Mal „zeitnah europaweit ausgeschrieben“ werden. Baubeginn könnte „wahrscheinlich das erste Quartal 2015“ sein. Die Mietverträge seien jedenfalls „verhandelt und sollen im Sommer 2014 unterzeichnet werden“, so Klipp weiter. Ob es auch vor der ersten Ausschreibung einen Mietvertrag für die gut 1000 Quadratmeter gab und wieso dieser nicht durchgesetzt wurde, teilte das Rathaus nicht mit.

Die Situation am Potsdamer Hauptbahnhof ist für Radfahrer chaotisch. Hunderte Räder sind abgestellt, gekettet an jeden vorhandenen Pfosten oder Gitter. Die Fahrradstation soll bewachten Platz für 500 Räder bieten, der Zugang ebenerdig von der Babelsberger Straße sein. In der Station soll es außerdem Serviceangebote wie Reparatur und Verkauf von Fahrradzubehör geben. Das Land will das Vorhaben fördern.

In der Ausschreibung soll ein Betreiber gesucht werden. In anderen deutschen Städten werden derartige Stationen in der Regel von gemeinnützigen Vereinen betrieben, in Braunschweig zum Beispiel von der Arbeiterwohlfahrt. In Bernau, wo im vergangenen Jahr das erste Brandenburger Fahrradparkhaus eröffnete, ist dagegen nun ein ortsansässiger Fachhändler in die Station gezogen. Ursprünglich war die mehrstöckige Abstellanlage für 600 Räder ohne die Station eröffnet worden. Da zunächst auch eine Videoüberwachung fehlte, wurden weiterhin viele Räder gestohlen. Mit Personal und Kameras soll sich das bessern.
Kritiker befürchten, dass das Potsdamer Parkhaus, wenn es denn fertig wird, zu klein sein wird. Schließlich sei die Landeshauptstadt vier mal so groß wie Bernau, die Zahl der Stellplätze aber geringer. In Berlin gibt es weiterhin keine konkreten Pläne für ein Parkhaus oder eine Fahrradstation.

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