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Brandenburg: Amokfahrer muss in die Psychiatrie Mann war während WM

in die Fan-Meile gerast

Berlin - Der Amokfahrer von der WM-Fanmeile hatte auf Freiheit und eine ambulante Behandlung gehofft. Das Landgericht aber ordnete gestern seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an – und zwar auf Dauer. Rahmat S. sei wegen der Schwere seiner Krankheit für die Allgemeinheit gefährlich, begründeten die Richter ihre Entscheidung. Der frühere Wirtschaftsstudent hatte im Prozess von einem Tag gesprochen, an dem er „das Fahrgefühl genießen“ und „Spaß“ haben wollte.

Der 34-Jährige war am 2. Juli 2006 während der Fußball-WM mit einem VW Polo in die Fanmeile am Brandenburger Tor gerast. Er kollidierte mit Gittern, Fahrräder flogen durch die Luft, Fans stürzten bei der Flucht. 20 Menschen wurden verletzt. Nur einer glücklichen Fügung sei es zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist, sagte Richter Peter Faust.

Das Gericht ging von versuchtem Mord aus. Das Auto sei zu einem gemeingefährlichen Mittel geworden, das S. nicht mehr beherrschen konnte. Rahmat S. agierte jedoch im Zustand einer „akuten psychiotischen Episode“, wie ein Gutachter feststellte. Der Mann aus Reinickendorf konnte sein Verhalten aufgrund der Krankheit nicht mehr steuern und ist deshalb schuldunfähig, war im Prozess einhellige Meinung. Eine Bestrafung kam deshalb nicht in Frage. K. G.

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