zum Hauptinhalt

Arbeitsmarkt: Ausbildungskonsens wirkt

Der Brandenburger Ausbildungskonsens wird auch 2007 fortgeführt - das Ausbildungsprogramm Ost soll bis 2010 weiterlaufen. Die Linkspartei kritisierte, Brandenburg würde bei der Schaffung von Ausbildungsplätzen unter Bundesdurchschnitt liegen.

Potsdam - Arbeitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) betonte: "Wir wollen den Schwung in der wirtschaftlichen Entwicklung nutzen, um mehr jungen Leuten betriebliche Ausbildungsplätze anbieten zu können." Laut Statistik schaffe der Ausbildungskonsens mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche und veranlasse Betriebe, auch erstmals auszubilden.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Ausbildungsplätze im Jahr 2006 um 78 auf 11.770. Jedem ausbildungswilligen Jugendlichen sei ein Ausbildungs- oder Qualifizierungsangebot unterbreitet worden, unterstrich die Ministerin. Im Januar dieses Jahres hätten 1067 unvermittelten Jugendlichen in Brandenburg rund 1100 Plätze in Betrieben und Weiterbildungseinrichtungen zur Verfügung gestanden.

Kritik von der Linkspartei

Nach Angaben der Linkspartei-Fraktion liegt Brandenburg jedoch bei der Zunahme der Zahl der Lehrstellen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Arbeitsmarktexperte Christian Görke betonte, insgesamt stagniere die Zahl der Ausbildungsplätze. In Brandenburg sei 2006 lediglich ein Zuwachs von 0,1 Prozent zu verzeichnen gewesen. Im Bundesdurchschnitt habe sich die Zahl der Lehrstellen um vier Prozent erhöht. In Berlin sei die Zahl der Lehrstellen sogar um 4,5 Prozent gestiegen. Görke mahnte zugleich, das Ausbildungsprogramm Ost dürfe nicht zu einer Dauereinrichtung werden. Dieses entlasse die Unternehmen aus ihrer ureigenen Verantwortung zur Ausbildung. Für das Programm seien allein 2006 rund 42 Millionen Euro öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt worden.

Ziegler betonte dagegen, das Ausbildungsplatzprogramm Ost sei ein wichtiger Pfeiler des Ausbildungskonsenses. Das Programm biete vielen Jugendlichen eine Chance zum Einstieg in den Beruf. Es solle bis 2010 fortgeführt werden. Finanzmittel für die öffentlich geförderten Ausbildungsplätze liefern der Bund und die Europäische Union.

Die Ministerin appelliert zugleich an die Unternehmen, Lehrstellen anzubieten. Rechtzeitig genügend engagierte und gut ausgebildete Leute an Bord zu haben, sei entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen. (tso/ddp)

Zur Startseite