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Brandenburg: Atommüll-Transport: Ein Extraplatz für Gleisblockierer

"Herzlich Willkommen in der GeSa!", hat die Polizei auf ein großes Papier geschrieben, das in der Gefangenensammelstelle (GeSa) Neuruppin hängt.

"Herzlich Willkommen in der GeSa!", hat die Polizei auf ein großes Papier geschrieben, das in der Gefangenensammelstelle (GeSa) Neuruppin hängt. In der eigens für den Castor-Transport errichteten Containersiedlung sollen vor allem Gleisblockierer einquartiert werden. Jede der 20 Zellen fasst zehn Menschen, die dort bis zu zwei Tage lang festgehalten werden dürfen. Kriminaloberrat Christian Kröhnert ist zufrieden mit der technischen Ausstattung der zehn Quadratmeter großen Zellen. "Innerhalb von nur fünf Minuten können wir die vorläufig Festgenommenen durchsuchen, erkennungsdienstlich behandeln, zum Tathergang befragen und in die Zellen stecken." Jeder Neuankömmling werde von einem Beamten begleitet. Insgesamt werden bis zu 500 Polizisten in der Gefangenensammelstelle arbeiten, darunter Beamte aus Sachsen und Baden-Württemberg.

Neben den Gewahrsamszellen gibt es Räume für Haftrichter, Polizeiarzt und ein Kinderzimmer, in dem die Kleinen von festgenommenen Eltern mit speziell geschulten Beamtinnen spielen können.

Nach brandenburgischem Recht kann ein Polizeigewahrsam zwar bis Mitternacht des Folgetages dauern. Allerdings sind die Zellen in Neuruppin nicht für Übernachtungen konzipiert. Für längere Aufenthalte eignet sich eher die zweite GeSa des Landes in Oranienburg, die maximal hundert Menschen fasst. Die Polizei sei aber grundsätzlich bestrebt, Castor-Blockierer so schnell wie möglich herauszulassen. Mit Zuständen wie in Gorleben, wo 600 Gegner in Gewahrsam genommen worden waren, rechnet die Brandenburger Polizei nicht.

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