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Bad Freienwalde: Zu viel Schnee: Sprungschanzen gesperrt

Von Brandenburgs wichtigsten Skischanzen darf derzeit niemand springen - weil zuviel Schnee liegt.

Bad Freienwalde – Es klingt wie eine Posse: Der Schnee bietet zwar landesweit bestes Wetter für den Wintersport, doch von Brandenburgs wichtigsten Skischanzen darf derzeit niemand springen. Dabei sind die im Papengrund gelegenen vier Schanzen des Wintersportvereins von Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) das nördlichste Skisprungzentrum Deutschlands. Die Stadt ist Landesleistungsstützpunkt für Skispringer, Langläufer, nordische Kombinierer.

Im Gegensatz zu den Schanzen im Hochgebirge nehmen die Springer in Bad Freienwalde in Spuren aus Metall oder Keramik Fahrt auf und landen auf Matten aus Kunststoff. Probleme gibt es jetzt: wegen des Schnees. Am Wochenende gab es im Papengrund keinen Sprungbetrieb. Vereinschef Dieter Bosse musste sich daher in den vergangenen Tagen allerlei Fragen gefallen lassen. Schließlich wurden in dem Tal am Rande der Märkischen Schweiz in den vergangenen Jahren Fördergelder in Millionenhöhe verbaut. Seit 2001 stehen zwei neue Kleinschanzen dort, 2003 kam die Schanze K 42 hinzu, im Sommer 2008 eröffnete der Verein die Mittelschanze. Sie ist für Sprungweiten von 60 Metern und mehr ausgelegt. Investiert hat der Verein 1,7 Millionen Euro, mehr als zwei Drittel der Summe steuert die EU bei.

Am Dienstag gab der Hotelier Bosse Entwarnung: „Wir waren am Wochenende bei Langlauf-Meisterschaften in Altenberg, da konnten wir nichts präparieren. Und wir haben alle etwas zu tun und machen das nebenbei.“ Bei den kleinen Schanzen gab es kaum Probleme, dort sorgen Haltenetze dafür, dass der Schnee auf den Matten liegen bleibt, es konnte gesprungen werden. Für die beiden größeren Anlagen kann sich der Verein solche Netze nicht leisten, mindestens 35 000 Euro kostet eines.

Also müssen sich die Vereinsmitglieder nun die Ski anschnallen und den Hang nach alter Art festtreten. Ein Sprung in den lockeren Schnee wäre zu gefährlich und würde eine kleine Lawine auslösen. „Ab Donnerstag kann wieder überall gesprungen werden. Unsere Kinder trainieren dann wieder für einen Wettbewerb in Eisenhüttenstadt am Wochenende“, sagt Bosse. Und für jedermann ist am Sonntagnachmittag in den Loipen des Wintersportvereins im Papengrund Skiwandern angesagt. Übrigens: Die dort 1930 entstandene Sprunganlage war bis Ende der 1960er Jahre verfallen – wegen schneearmer Winter.

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