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Bad Liebenwerda: Unternehmer will Neonazis vom Baggersee abziehen

Ein Kiesgrubenbesitzer im Süden Brandeburgs heuerte NPD-Aufpasser an. Sie sollen Diebe und Badende vom FKK-Strand vertreiben. Jetzt hat der Bürgermeister von Bad Liebenwerda offenbar eine andere Lösung ausgehandelt.

Der sächsische Unternehmer Mirko Schüring will am Wochenende die von ihm angestellten Neonazis vom Baggersee in Zeischa bei Bad Liebenwerda (Landkreis Elbe-Elster) abziehen. Das sagte der Bürgermeister von Bad Liebenwerda, Thomas Richter (CDU), am Donnerstag. Zuvor hatte er sich mit dem Besitzer der Kiesgrube und dem Betreiber des Kieswerkes getroffen. "Es war ein schwieriges Gespräch", sagte Richter.

Seit eineinhalb Wochen hatten die von Schüring zum Schutz seines Betriebsgeländes angeheuerten NPD-Wachmänner die Badegäste vom Strand vertrieben, nachdem auf dem Gelände mehrmals eingebrochen worden war. Die Stadt hatte tagelang alles versucht, um den Firmenchef zum Einlenken zu bewegen. Am Donnerstag wurden zusätzliche Verkehrszeichen aufgestellt und Straßen abgesperrt, um das Betriebsgelände besser zu schützen.

Anrainer, Badegäste und Angler haben dem Unternehmer zugesichert, ein waches Auge auf das Kieswerk zu richten und Auffälligkeiten sofort zu melden, sagte der Bürgermeister. Als Gegenleistung wolle Schüring den Badebetrieb wieder zulassen. Von dem Badeverbot sind mehr als 200 Bungalow-Besitzer betroffen, die weiterhin gerne vor der Haustür schwimmen würden und nun einen langen Weg bis zum öffentlichen Waldbad auf der gegenüberliegenden Seeseite in Kauf nehmen müssen. Seit DDR-Zeiten war das Schwimmen in dem Baggersee durchgehend erlaubt. An heißen Sommertagen nutzten mehrere Tausend Menschen die Strände. Schüring hatte die Verträge und die mündlichen Absprachen mit der Stadt, wonach in der Kiesgrube gebadet werden dürfe, vor eineinhalb Wochen gekündigt. (ho/ddp)

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