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Brandenburg: Bandenkriminalität wird internationaler

Potsdam - Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Organisierter Kriminalität (OK) ist gestiegen: von 420 im Jahr 2003 auf 564 im Jahr 2004. Der Anstieg sei vor allem auf das Verfahren gegen die Neuruppiner „XY-Bande“ und einen Fall von Kfz-Verschiebung zurückzuführen, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bei der Vorstellung des „Lagebildes Organisierte Kriminalität“.

Potsdam - Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Organisierter Kriminalität (OK) ist gestiegen: von 420 im Jahr 2003 auf 564 im Jahr 2004. Der Anstieg sei vor allem auf das Verfahren gegen die Neuruppiner „XY-Bande“ und einen Fall von Kfz-Verschiebung zurückzuführen, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bei der Vorstellung des „Lagebildes Organisierte Kriminalität“. Das zuständige Landeskriminalamt habe 2004 insgesamt 16 Fall-Komplexe bearbeitet – genau so viel, wie im Jahr zuvor.

Allerdings sei ein Trend zur Internationalisierung festzustellen, sagte Schönbohm. In 13 der 16 Ermittlungsverfahren seien internationale Verflechtungen mit insgesamt 25 Staaten festgestellt worden. Dies sei ein Anteil von 81 Prozent. 2003 hätten nur 56 Prozent der Verfahren internationale Bezüge gehabt. Die Banden sind vor allem in Kfz-Schmuggel, Rauschgifthandel und Schleuserkriminalität aktiv.

Trotz der Globalisierung im kriminellen Milieu dominieren – anders als in den meisten anderen Bundesländern – in Brandenburg deutsche Straftäter den OK-Bereich. Von den 133 Tatverdächtigen waren laut Statistik 95 deutsche (71 Prozent) und 38 Ausländer (29 Prozent) – die meisten davon Polen. Es gebe aber etwa beim organisierten Kfz-Schmuggel und bei Drogengeschäften zunehmend Verflechtungen mit anderen Bundesländern und besonders mit Berlin, so Schönbohm.

Brandenburg diene organisierten Banden vor allem als Transitland – etwa für den illegalen Menschenhandel in Richtung Westen, den Schmuggel von Zigaretten nach Großbritannien oder von Autos in die Ukraine.

Zunehmend gelinge es in Brandenburg, Gewinne aus dem OK-Bereich einzuziehen. So seien in vier Verfahren Profite aus Straftaten in Höhe von 1,84 Millionen Euro abgeschöpft worden, 670000 mehr als 2003. Der nachgewiesene Schaden durch OK betrug 2004 mehr als 7,5 Millionen Euro und war damit um 2,7 Millionen Euro höher als 2003.

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