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Brandenburg: BBI-Gegner: Kein Bedarf für Nachtflüge Hunderte Einwendungen von Anwohnern geplant

Schönefeld - Die Gegner des Großflughafens BBI in Schönefeld machen Front gegen die geplanten Nachtflüge. Der Würzburger Verwaltungsrechtler Wolfgang Baumann warf der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS) die „grobe Missachtung“ des Bundesverwaltungsgerichts vor.

Schönefeld - Die Gegner des Großflughafens BBI in Schönefeld machen Front gegen die geplanten Nachtflüge. Der Würzburger Verwaltungsrechtler Wolfgang Baumann warf der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS) die „grobe Missachtung“ des Bundesverwaltungsgerichts vor. Nächste Woche will der Anwalt rund 300 Einwendungen betroffener Bürger einreichen. Ein Flughafensprecher wies den Vorwurf zurück. Zurzeit läuft das ergänzende Planfeststellungsverfahren zum Nachtflugbetrieb am künftigen Airport BBI.

Die FBS spreche noch immer von einem Bestandsschutz für die Nachtflüge und wäge die Gründe in ihrer Bedarfsprüfung nicht ab, erklärte Baumann. Ein eigener Gutachter sei zu dem Schluss gekommen, dass am BBI kein Nachtflugbedarf bestehe. Auch die Forderungen von Fluggesellschaften seien nicht auf ihren Realitätsgehalt untersucht worden.

Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB), der sich mit Baumann überworfen hat, kritisiert ebenfalls, dass die von der FBS vorgelegten Unterlagen nicht den Anforderungen des Gerichts genügen würden. Die Richter hatten das generelle Nachtflugverbot im ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss für den BBI aufgehoben und Flüge zwischen 0 und 5 Uhr grundsätzlich für unzulässig erklärt. Für die sogenannten Randzeiten zwischen 22 und 0 Uhr sowie 5 und 6 Uhr wurde ein Bedarfsnachweis gefordert.

Das habe man getan, sagte FBS-Sprecher Ralf Kunkel. Für das Jahr 2023 sehe man eine Notwendigkeit von täglich 87 Flugbewegungen in den Randzeiten.

Der BVBB stellt seinen Mitgliedern Musterschreiben für Einwendungen zur Verfügung. Auch in den betroffenen Ortsteilen von Berlin-Treptow-Köpenick organisieren Initiativen Einsprüche gegen die Nachtflüge. Er rechne allein in Müggelheim mit 1000 Einwendungen, sagte Karl Georg Maucher von der Bürgerarbeitsgruppe Planfeststellung. Senat und Bezirksamt warf er vor, die Proteste zu behindern. Nur Eigeninitiative habe es ermöglicht, dass Planfeststellungsunterlagen wenigstens zeitweise auch in den Ortsteilen ausgelegt wurden. du-

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