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Staatsanwältin

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Berufswelt: Frauen erobern Gerichte und Staatsanwaltschaften

In Brandenburgs Rechtssystem vollzieht sich ein Wandel: Inzwischen sind rund die Hälfte der Richter und Staatsanwälte weiblich.

Die Gerichte und Staatsanwaltschaften in Brandenburg werden zunehmend von Frauen erobert. Inzwischen seien rund die Hälfte aller Richter und Staatsanwälte Frauen, betonte Justizministerin Beate Blechinger (CDU). Bei den unter 40-jährigen Richtern und Staatsanwälten liege die Frauenquote sogar bei 62 Prozent. Dabei seien dies vor wenigen Jahrzehnten noch klassische Männerberufe gewesen.

Noch keine Geschlechtergerechtigkeit gebe es in Hinsicht auf Beförderungen. So seien nur 30 Prozent aller Direktoren, Präsidenten oder Kammervorsitzenden weiblich. Die höchsten Ämter lägen ausschließlich in Männerhand. So seien die Präsidenten der Landgerichte, der Oberlandesgerichts sowie die Oberstaatsanwälte und der Generalstaatsanwalt allesamt männlich. Blechinger zeigte sich jedoch überzeugt, dass künftig auch in den Führungsebenen mehr Frauen vertreten sein werden.

Probleme mit Mutterschutz und Elternzeit

Die Ministerin verwies auf die Ergebnisse der juristischen Examensprüfungen in Brandenburg. 2005 seien 58 Prozent der erfolgreichen ersten Staatsexamen von Frauen absolviert worden. Beim zweiten Staatsexamen lag der Frauenanteil bei knapp 50 Prozent.

Der hohe Frauenanteil in den Gerichten und Staatsanwaltschaften ist aus Sicht Blechingers einerseits erfreulich, andererseits aber auch nicht unproblematisch. Derzeit befänden sich 15 Richterinnen im Mutterschutz oder in der Elternzeit. Zudem arbeiteten 14 Prozent aller weiblichen Richter in Teilzeit. Da aufgrund des anhaltenden Stellenabbaus in der Brandenburger Verwaltung keine ersatzweisen Neueinstellungen möglich sind, muss die Arbeit von jungen Müttern von den verbleibenden Kollegen mit erledigt werden. (mit ddp)

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