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Marienkirche

© dpa

Beutekunst: Russland gibt letzte Glasscheiben der Marienkirche zurück

Die nach dem Krieg als Beutekunst verschleppten Chorfenster der Frankfurter Marienkirche sind bald wieder komplett vor Ort zu bewundern. Auf Geheiß von Russlands Präsident Putin werden nun auch die letzten sechs Scheiben nach Deutschland zurückkehren.

Russland gibt die sechs noch fehlenden Bleiglasscheiben der Frankfurter Marienkirche zurück. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) begrüßte die Unterzeichnung eines entsprechenden Gesetzes durch Präsident Wladimir Putin und sprach von einem "großen Tag für Frankfurt". "Die Oderstadt bekommt damit ihr kulturelles Herz zurück", sagte er. Die Entscheidung sei zudem ein Impuls für die deutsch-russischen Beziehungen.

Insgesamt bestehen die drei mittelalterlichen Chorfenster der Marienkirche aus 117 Scheiben. Sie waren 1946 von sowjetischen Kulturoffizieren verschleppt worden und galten bis 1991 als verschollen. 111 Bleiglasfelder waren als erstes größeres Beutekunstgut überhaupt im Jahr 2002 aus der Sankt Petersburger Eremitage zurückgekehrt und bis Juni 2007 wieder eingebaut worden. Die sechs fehlenden Scheiben lagerten dagegen im Moskauer Puschkin-Museum und waren erst später entdeckt worden.

Museumsdirektorin Irina Antonowa hatte bereits im Januar nach der Verabschiedung des Gesetzes durch die russische Duma angekündigt, dass die sechs Bleiglasscheiben zunächst in Moskau gezeigt werden. Nach der Rückkehr sollen sie nach Angaben von Frankfurts Oberbürgermeister Martin Patzelt (CDU) in einer "Gläsernen Werkstatt" in der Marienkirche restauriert werden. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung habe zugesagt, die Restaurierung zu finanzieren. (jvo/ddp)

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