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Biker-Treffen: 400 Rocker von Hells Angels heute in Potsdam

An diesem Sonnabend treffen sich 400 Rocker des Motorradclubs Hells Angels aus dem In- und Ausland. Die Polizei will die Rocker nach Waffen durchsuchen.

Potsdam - An diesem Sonnabend treffen sich 400 Rocker des Motorradclubs Hells Angels aus dem In- und Ausland in Potsdam. Die Biker feiern in einer Halle an der Heinrich-Mann-Allee, unweit der Staatskanzlei der Landesregierung, die Gründung eines Charters, wie die Rocker ihre örtlichen Niederlassungen nennen. Die Polizei kündigte an, spezielle Kontrollpunkte zu errichten, an denen Rocker auf Waffen durchsucht würden. Erst Anfang März hatte die Polizei in Eberswalde ein Aufeinandertreffen zwischen 100 Rockern der verfeindeten Gruppen Bandidos und Hells Angels verhindert.

Die Rockerclubs in der Region liefern sich seit 2006 blutige Auseinandersetzungen. Die „Outlaw Motorcycle Gangs“ – so der Fachjargon – werden in Teilen der organisierten Kriminalität zugerechnet und tragen eine Fehde um Gebietsansprüche und die Vorherrschaft in der Türsteherszene und im Drogenmilieu aus. Auch Waffenhandel, Schutzgelderpressung und Zuhälterei gelten besonders in Berlin als Einnahmequellen. „Wir erleben eine enorme Dynamik und Expansion“, sagt ein Ermittler des Brandenburger Landeskriminalamtes. „Die Outlaw Motorcycle Gangs haben klar Mittel- und Osteuropa im Fokus und nutzen dafür Ostdeutschland auch als Sprungbrett.“

Ermittler vermuten, die Hells Angels hätten im Dezember in einem Potsdamer Tattoostudio ihre Niederlassung mit zehn Mitgliedern gegründet, um den Bandidos in nichts nachzustehen. Die unterhalten bereits vier Gruppen in Brandenburg. Bislang war in Potsdam nur die Rockergruppe „Gremium MC“ ansässig, deren Mitglieder kräftig in der Türsteherszene mitmischen. 

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