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Brandenburg: Bildung: Berliner CDU freut sich über Aufwertung des Religionsunterrichts

Der Karlsruher LER-Kompromissvorschlag bringt die Berliner SPD in eine Zwickmühle: Falls sie sich jetzt für ein Pflichtfach zur Wertevermittlung entscheidet, muss sie einen parallelen Religionsunterricht in Kauf nehmen. CDU und FDP sehen darin fast schon die gewünschte Aufwertung zu einem Wahlpflichtfach "Religion".

Der Karlsruher LER-Kompromissvorschlag bringt die Berliner SPD in eine Zwickmühle: Falls sie sich jetzt für ein Pflichtfach zur Wertevermittlung entscheidet, muss sie einen parallelen Religionsunterricht in Kauf nehmen. CDU und FDP sehen darin fast schon die gewünschte Aufwertung zu einem Wahlpflichtfach "Religion". Bei der katholischen Kirche hieß es denn auch, man sei "nicht enttäuscht vom Kompromiss". Auch die Möglichkeit, den Religionsunterricht zu benoten, wurde begrüßt. Zudem sei die Finanzierung der Personalkosten leichter, wenn schon ab einer Mindestgruppengröße von zwölf Kindern statt bisher 16 der Staat seinen Zuschuss zahle, meinte Rupert von Stülpnagel, der die Abteilung Religionsunterricht beim Erzbischöflichen Ordinariat leitet.

Ansonsten herrschte aber eher Verunsicherung darüber, wie das Urteil für Berlin zu interpretieren sei. Schulsenator Klaus Böger (SPD) hüllte sich in Schweigen, und auch der Evangelische Bischof Wolfgang Huber wollte den "komplexen Vorschlag" erstmal eingehend prüfen. Die Schulpolitiker der SPD- und PDS-Fraktion verwiesen darauf, dass ihre Koalitionsverhandlungen zum Thema "Religionsunterricht" noch nicht abgeschlossen seien: Die PDS wünscht, dass im Fach Sozialkunde mehr Gewicht auf die Bereiche Religions- und Kulturkunde gelegt wird. Ob es dafür eine Wochenstunde zusätzlich geben soll, ist strittig, so ihre Schulpolitikerin Carola Freundl. Ein neues Fach will sie nicht.

Die SPD hat noch nicht entschieden, ob es beim jetzigen freiwilligen Besuch von Religion, Ethik oder Lebenskunde bleiben soll. Oder ob es - gemäß Parteitagsbeschluss - eine Art "LER"-Unterricht geben soll. In diesem Fall würde der Karlsruher Vorschlag für Berlin relevant.

Die CDU wertete den Vorschlag als "einen Sprung für Berlin", weil Religion nahezu den Status eines Wahlpflichtfachs erhalte. Die "Parallelität wird bestätigt", frohlockte ihr schulpolitischerSprecher Stefan Schlede. Auch die FDP-Abgeordnete Mieke Senftleben zeigte sich erfreut über die "Aufwertung des Religionsunterrichts".

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