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Brandenburg: Bildung: CDU-Fraktionschefin: Die SPD blockt "Schnellläuferklassen"

Die Koalitionskrise um Brandenburgs Haltung zur Steuerreform ist noch nicht beigelegt, da droht im rot-schwarzen Regierungsbündnis erneut handfester Krach - um die Bildungspolitik: CDU-Fraktionschefin Beate Blechinger forderte am Donnerstag die SPD auf, die Einführung von landesweit mindestens fünfzig "Schnellläuferklassen" nicht länger "zu blockieren", in den Schüler ab Klasse Vier zum Abitur gegführt würden.Blechinger gegenüber dem Tagesspiegel: "Das ist im Koalitionsvertrag vereinbart und muss endlich umgesetzt werden.

Die Koalitionskrise um Brandenburgs Haltung zur Steuerreform ist noch nicht beigelegt, da droht im rot-schwarzen Regierungsbündnis erneut handfester Krach - um die Bildungspolitik: CDU-Fraktionschefin Beate Blechinger forderte am Donnerstag die SPD auf, die Einführung von landesweit mindestens fünfzig "Schnellläuferklassen" nicht länger "zu blockieren", in den Schüler ab Klasse Vier zum Abitur gegführt würden.

Blechinger gegenüber dem Tagesspiegel: "Das ist im Koalitionsvertrag vereinbart und muss endlich umgesetzt werden." Brandenburg dürfe nicht das einzige Bundesland bleiben, in dem es bislang keinerlei Angebote gebe, nach der 4. Klasse auf eine weiterführende Schule zu wechseln. Dies sei ein Grund, weshalb so viele märkische Schüler nach Berlin ausweichen und Brandenburg rund 10 Millionen Mark an die Hauptstadt Kasse erstatten müsse. "Wir müssen aufpassen, dass das Bildungssystem kein Standortnachteil wird", mahnt auch CDU-Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß.

Die Zeit drängt: Wenn es die "Schnellläuferklassen" nach Berliner Vorbild zum neuen Schuljahr geben soll, muss sich die darüber seit Monaten zerstrittene Koalition bis Ende Juli verständigt haben. Für kommenden Dienstag ist ein Krisengespräch angesetzt. Umso empörter reagierte die CDU auf die jüngste "Kriegserklärung" (CDU Landtagsabgeordnete Dierk Homeyer) von SPD-Bildungspolitikern. Der Grund: Nach einer öffentlichen Experten-Anhörung von Lehrer- und Elternverbänden, die sich vorwiegend gegen Schnellläuferklassen aussprachen, lehnte der SPD-Bildungsarbeitskreis in einer Erklärung den mit Müh und Not ausgehandelten Minimal Kompromiss der Koalition rundweg ab. SPD und CDU hatten sich darauf verständigt, in zwei parallelen "Modellversuchen" an jeweils ausgewählten Schulen sowohl die "Schnellläuferklassen" (Modell Vier plus Acht) à la CDU als auch das sozialdemokratische Gegenmodell für das Turbo-Abi (Sechs plus Sechs) zu erproben, bei dem die sechsjährige Grundschule nicht angetastet würde. "Die Schnelläuferklassen sind kein geeignetes Mittel zur Begabungsförderung", sagte Siebke, die sich durch die Ablehnung des Doppel-Experiments der Fachverbände "gestärkt" sieht.

Gleichwohl wurde Siebke wegen des unabgestimmten Alleingangs, der das durch den Steuerstreit ohnehin angespannte Koalitionsklima zusätzlich belastet, prompt zu Fraktionschef Gunther Fritsch zitiert.

thm

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