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Im brandenburgischen Mühlberg spitzt sich die Lage am Donnerstagabend zu: Die Deiche drohen zu durchweichen.

© dpa

Blog zum Hochwasser: Mühlberg muss weiter bangen

Hochwasser in Deutschland: Die Lage spitzt sich weiterhin zu, besonders ernst wird es jetzt in Teilen von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Mühlberg musste evakuiert werden. Alle Ereignisse können Sie in unserem Blog lesen.

Während in einigen Regionen sich die Hochwasser-Lage wieder entspannt, erwarten einige Orte - wie beispielsweise Mühlberg in Brandenburg - noch den Hochwasserscheitel. Am Donnerstag verschaffte sich auch Angela Merkel einen Überblick über die Lage und besuchte Bitterfeld. Alle Geschehnisse des Tages können Sie in unserem Blog noch einmal nachlesen:

22.24 Uhr: In Mühlberg wird der Hochwasserscheitel der Elbe für den Freitagvormittag erwartet. Der Krisenstab rechnet mit einer Pegelhöhe von 9,95 Meter. Bei der letzten großen Flut wurde ein Stand von 9,98 Meter erreicht. Das Landesumweltamt halten die Deiche bis 10.20 Meter für sich. Allerdings soll der Druck auf die Dämme mehrere Tage halten.

22.00 Uhr: In Herzberg kämpfen Einsatzkräfte um einen Deich an der Schwarzen Elster. Mit großen Folien werden die schadhaften Stellen abgedichtet. Der Deich schützt einen Ortsteil mit rund 100 Bewohnern. Bricht der Deich, würden ihre Häuser überflutet werden.

20.31 Uhr: Die Lage in Brandenburgs Hochwassergebieten bleibt angespannt kritisch. Außer Mühlberg wurden keine weiteren Ortschaften evakuiert. In Bad Liebenwerda verhinderten Einsatzkräfte einendrohenden Deichbruch.

20.09 Uhr: Auf Twitter heißt es von Josefine Rosenkranz: "Großaufgebot der Feuerwehr auf dem Weg nach #Mühlberg".

Die Bilder des Hochwassers in Mühlberg von 2002:

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19.34 Uhr: Das Hochwasser bedroht nun mit zerstörerischer Kraft den Norden Deutschlands. Bundesländer wie Niedersachsen und Brandenburg rüsteten sich für die anrollenden Wassermassen, die bereits im Süden und Osten große Verwüstungen angerichtet haben. Mehrere Deiche drohten unter dem Druck des Wassers zu brechen. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) schätzte allein die Schadensbilanz in Landwirtschaft und Fischerei am Donnerstag vorläufig auf 173 Millionen Euro. Die Summe werde noch weiter steigen, Schäden an Häusern und Infrastruktur ließen sich noch gar nicht beziffern. Insgesamt seien zwei Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Mitleidenschaft gezogen worden.

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18.55 Uhr: Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke, der sich zur Zeit in Mühlberg befindet, informiert Matthias Platzeck über die sich vor Ort zuspitzende Lage: Es treten Probleme bei der Deichverteidigung auf - die Deiche beginnen zu durchweichen. In der Prignitz, wo Platzeck ist, ist die Lage hingegen stabil. Die Bundeswehr hat hier einige Kilometer Sandsäcke gestapelt.

Bundesumweltminister Altmaier fordert mehr Platz für Flüsse

18.25 Uhr: Vor dem Hintergrund der aktuellen Hochwasser-Katastrophe hat Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) gefordert, den Flüssen wieder mehr Platz zu geben. „Wir müssen dafür sorgen, dass das Wasser seinen Raum hat, damit andere Gegenden wie Städte nicht so stark bedroht werden“, sagte Altmaier dem „Straubinger Tagblatt“ (Freitagausgabe). Für den Hochwasserschutz sei es wichtig, „dass ausreichend Flussauen, Überflutungsgebiete und Polder vorhanden sind“. Auch einige Deiche sollten zurückverlegt werden.

Altmeier will Anstrengungen für den Klimaschutz ausdehnen.

Altmaier sieht in dem Hochwasser auch einen zusätzlichen Grund, die Anstrengungen für mehr Klimaschutz zu verstärken. „Hochwasser hat es schon immer gegeben, aber es fällt auf, dass sich die Jahrhundertfluten häufen“, sagte der Minister. „Deshalb ist es richtig, dass wir unsere Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels fortsetzen und erhöhen.“ Die Grünen wollen deswegen ein Klimaschutzgesetz im Bundestag einbringen, das striktere Vorgaben und höhere Abgaben für den CO2-Ausstoß vorsieht. Beides lehnt die Koalition allerdings bislang ab. Mit der Forderung nach mehr Überflutungsflächen für Flüsse stellte sich Altmaier hinter entsprechende Forderungen auch der Umweltverbände.

17.26 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Menschen in den Hochwassergebieten erneut Unterstützung zugesagt. „Ich glaube, dass man sich darauf verlassen kann, dass das Menschenmögliche getan wird“, sagte sie am Donnerstag bei einem Besuch in der Chemiestadt Bitterfeld. Dort drohte das Wasser eines Sees, in die Innenstadt zu laufen. Merkel zeigte Verständnis für die Ängste der Menschen.

Zugleich lobte sie, dass Hand in Hand gearbeitet werde und es eine große Solidarität gebe. „Das ist wunderbar.“ Für viele Menschen in den neuen Ländern sei das Hochwasser die dritte große Veränderung seit der Wende 1989. Schon 2002 habe man von einer Jahrhundertflut gesprochen. Jetzt sei das Land deutlich besser vorbereitet gewesen als 2002.

An Elbe und Elster steigen die Pegel weiter

16.50 Uhr: Während in Cottbus und an Elbe und Elster die Pegel weiter steigen und die Menschen weiter bangen, gibt es flussaufwärts an der Spree leichte Entspannung. Die Hoffnung macht sich ausgerechnet an den Sandsäcken in der teilweise überfluteten und deshalb für Autos gesperrten Johannesgasse in Spremberg fest: Die unteren Säcke sind noch nass, hier stand das Wasser. „Aber die Betonung liegt auf stand“, sagt Lars Springer von der Stadtverwaltung: „Zwölf Zentimeter ist das Wasser in den letzten vier Stunden zurückgegangen.“ Springer ist sonst für Tief- und Straßenbau verantwortlich, in diesen Tagen aber für die Sicherung der Deiche. Als die Spree in Spremberg das letzte Mal so hoch stand, schrieb man das Jahr 1981 und Springer ging noch zur Schule. „Wenn uns nicht neuer Regen dazwischenkommt, haben wir es vielleicht geschafft“, sagt er.
Am anderen Ende der Johannesgasse versucht der Hausmeister des Hotels „Zur Post“ gerade den höchsten Teil des völlig überfluteten Biergartens mit einem Besen zu säubern. Noch ist es aussichtslos. „Ich fürchte, es wird noch einige Tage dauern, bis wir hier wieder Kaffee trinken können“, sagt Kerstin Freißler. „Aber das ist alles kein Vergleich zu den Zuständen in Meißen, Grimma und Mühlberg.“ Der Gartenzwerg auf der Terrasse „Zur Post“ lächelt, während in der Spree neben ihm zehn Mal so viel Wasser wie sonst flussabwärts fließt - zur Talsperre Spremberg, nach Cottbus und dann in den Spreewald.

Das Geschehen vor Ort schildert auch der Leipziger Bürgermeister für Umwelt und Ordnung Heiko Rosenthal

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16.26 Uhr: Wegen drohender Überflutung der Gleise ist die Eisenbahnbrücke über die Elbe in Wittenberg am Nachmittag vorsorglich gesperrt worden. Der Fernverkehr zwischen Berlin und Leipzig wird über Stendal umgeleitet. Die Züge brauchen dafür rund eine Stunde länger. Die Regionalbahnlinien Halle - Lutherstadt Wittenberg und Leipzig - Lutherstadt Wittenberg fahren nur ab und bis Pratau.

Im brandenburgischen Mühlberg sind Feuerwehrleute aus Hessen im Einsatz.

16.00 Uhr: In Barby in Sachsen-Anhalt ist ein 63-jährige Mann beim Befüllen der Sandsäcke zusammengebrochen. Wie die Behörden bestätigten, konnte der  herbeigerufene Notarzt nicht mehr helfen. Der Katastrophenschutzstab appellierte an alle Helfer, trotz der angespannten Lage in den Hochwassergebieten auch an die notwendigen Pausen zu denken. Bereits am Mittwoch war eine Frau bei der Evakuierung in Sachsen-Anhalt verstorben.

15.31 Uhr: Zusammen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat Bundeskanzlerin Merkel die Stadt Bitterfeld besucht, um sich einen Eindruck von der Hochwassersituation zu verschaffen.

15.11 Uhr: Im brandenburgischen Mühlberg sind Feuerwehrleute aus Hessen im Einsatz. Im rbb-Inforadio äußerte sich einer von ihnen unzufrieden über die Bedingungen vor Ort. Der Einsatz verlaufe sehr unkoordiniert, niemand sage ihnen, was zu tun sei. Landrat Christian Jaschinsky (CDU) versprach, er werde sich umgehend darum kümmern.

15.07 Uhr: Die Wirtschaftsminister der Länder haben sich für schnelle, unbürokratische Hilfen für vom Hochwasser betroffene Betriebe ausgesprochen. Die Unternehmen sollten einen Zuschuss von 50 Prozent ihrer Schäden erhalten. Der Zuschuss soll bei 15 000 Euro gedeckelt sein, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag. Diese Gelder könnten aus dem 100-Millionen-Euro-Fonds fließen, den die Bundesregierung zur Verfügung stellen will, sagte er zum Abschluss der Konferenz der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern in Rostock. Nach den Worten Glawes werde die staatliche Förderbank KfW deutlich niedrigere Kreditzinsen von Betroffenen verlangen. Es wäre wünschenswert, wenn die gesamte Kreditwirtschaft sich diesem Vorgehen anschließe.

14.53: Eindrücke aus Cottbus: Auf der Terrasse der historischen Spreewehrmühle lassen es sich zahlreiche Besucher bei Kaffee und Kuchen gut gehen. Wenige Meter von ihnen entfernt schwillt das Rauschen der Spree von Minute zu Minute an. Längst ist die Brücke über das Große Spreewehr gesperrt. Sandsäcke sichern die Gebäude und Deiche entlang des Flusses. „78.000 Säcke haben wir mit Sand gefüllt“, sagt der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD). Er schaut besorgt in die Fluten. Normalerweise fließen hier 18 Kubikmeter pro Sekunde durch das Wehr, letzte Woche waren es bereits 36. Jetzt sind es etwa 80, 110 Kubikmeter pro Sekunde können es in den nächsten Tagen noch werden. „Das Problem ist, dass die Talsperre im sächsischen Bautzen auch weiterhin sehr viel Wasser abgeben muss“, sagt Szymanski. Schon am Sonntag soll es wieder heftige Regenfälle geben. Das gleiche gilt für die Talsperre Spremberg. „Ob die uralten Spreedeiche solchen Wassermassen mehrere Tage lang standhalten können, ist ungewiss, denn so etwas hat es in Cottbus noch nicht gegeben“, sagt der ehemalige Verkehrsminister des Landes Brandenburg.

Momentan sind in Cottbus mehrere Kleingartensiedlungen und eine Fernwärmetrasse gefährdet. 10.000 Cottbusser werden am Freitag kein warmes Wasser mehr haben. Ein Problem sind auch die vielen großen Bäume, die in die Spree gestürzt sind. Sie müssen von der Feuerwehr wieder herausgezogen werden, weil sie Brücken, Dämme und andere Bauwerke gefährden. An dem 25 Kilometer langen Abschnitt, in dem die Spree durch Cottbus fließt, sind insgesamt neun Brücken gesperrt. Bedroht sind unter anderem auch das Stadion der Freundschaft und das neue moderne Kunstmuseum „Dieselkraftwerk“. Auch die Spreewehrmühle könnte überflutet werden, die Besitzerin hat die Möbel bereits ins Obergeschoss geschafft. „Wir bleiben aber weiter geöffnet“, versichert sie.

Das Hochwasser in Brandenburg wird die Deiche noch tagelang gefährden.

14.44 Uhr: Zwischen Samstag und Dienstag rechnen Meteorologen mit neuen Niederschlägen durch Gewitter an den östlichen Mittelgebirgen, den Alpen, Polen und Tschechien. Das Modell des US-Wetterdienstes (GFS) rechnet beispielsweise im Einzugsgebiet der Elbquelle mit 80-120 Litern/qm. Vor allem Bäche und kleinere Flüsse können  vorübergehend wieder ansteigen, was möglicherweise den Rückgang des Hochwassers in den großen Flüssen verzögern könnte.

14.20 Uhr: Nach der Kanzler will am Sonntag auch Bundespräsident Joachim Gauck die vom Hochwasser betroffenen Gebiete besuchen. Wie das Bundespräsidialamt mitteilte, will Gauck zunächst in Halle an der Saale an einem Gottesdienst teilnehmen. Anschließend sind Gespräche mit Helfern sowie weiteren betroffenen Bürgern vorgesehen. Auch an der Elbe will Gauck mit Betroffenen sprechen.

14.05 Uhr: Aktuelle Lageberichte zu den einzelnen Flussgebieten finden Sie auf dieser Seite der Hochwasserzentralen.

13.50 Uhr: Das Hochwasser in Brandenburg wird die Deiche noch tagelang gefährden. Innenminister Dietmar Woidke (SPD) schätzte die Situation schwieriger ein als 2002 beim letzten katastrophalen Hochwasser. Die Behörden gingen davon aus, dass die Flut noch bis zu eineinhalb Wochen gefährlich sein könne. „Es ist eben nicht nur die Elbe, die kommt. Dieses Mal kommen alle Nebenflüsse mit großer Wucht mit dazu“, sagte Woidke im rbb-Inforadio.

13.44 Uhr: Die Handwerkskammer Cottbus bietet individuelle Hilfe für Handwerker an, die vom Hochwasser betroffen sind. Außerdem startet die HWK einen Spendenaufruf. Hier die Infos.

13.20 Uhr: Wer profitiert von der Hochwasserkatastrophe? Lesenswerter Beitrag bei unseren Kollegen von Cicero Online.

13.08 Uhr: Und noch einmal die Kanzlerin: Angela Merkel will am Nachmittag erneut in die Hochwassergebiete fahren, nun geht es in die Region um Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt. Bereits am Dienstag hatte Merkel drei vom Hochwasser betroffene Orte in Bayern, Sachsen und Thüringen besucht - und Soforthilfen in Millionenhöhe versprochen.

12.44: Die Grünen drängen angesichts der aktuellen Flutkatastrophe auf striktere Klimaziele und wieder höhere Abgaben auf den CO2-Ausstoß. Fraktionschef Jürgen Trittin warf der schwarz-gelben Bundesregierung vor, Deutschland beim Klimaschutz „vom Vorreiter zum Bremser“ gemacht zu haben.

12.28: Das Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland ist nach Meinung von KfW-Chefökonom Jörg Zeuner derzeit kein Konjunkturrisiko. “Schlüsselstellen sowohl in der Infrastruktur - etwa wirtschaftlich relevante Häfen - als auch in den Produktionsketten - etwa die Chemie - scheinen bisher intakt.“ Für konkrete Zahlen sei es aber noch zu früh. Die Aufräumarbeiten nach der Flut dürften in den betroffenen Regionen für positive Konjunkturimpulse sorgen.

12.25 Uhr:

12.22 Uhr: Welche Rechte und Ansprüche haben Hartz-IV-Empfänger, die vom Hochwasser betroffen sind? Hier Infos von der Bundesagentur für Arbeit.

12.19 Uhr: Brandenburgs Kabinett, zumindest die für Hochwasser zuständigen Mitglieder, schwärmen aus an die Deiche im Lande: Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) wird sich am frühen Abend ein Bild in der Prignitz machen, wo die Höchstpegel ab Wochenende erwartet werden. Umweltministerin Anita Tack (Linke) fährt am Nachmittag in die Stadt Spremberg, zur Talsperre, zum Wehr Neuhausen und nach Cottbus. Und Innenminister Dietmar Woidke (SPD) ist in Elbe-Elster unterwegs, dort liegt etwa Mühlberg, wo das Wasser nur noch 48 Zentimeter unter der Deichkante fließt. 

Sandsäcke werden aus Hubschraubern abgeworfen

12.17 Uhr: Der "Deichgraf" ist zurück: Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck zog im Landtag eine erste positive Zwischenbilanz des Hochwasser-Krisenmanagements. Und er gab die weitere Richtung für die "Generationenaufgabe Deichbau" vor.

12.14 Uhr: Thüringen hat beim Hochwasser das Schlimmste überstanden. Die Lage entspannte sich am Donnerstag weiter. Nur noch an drei Messstellen der Saale - in Kaulsdorf, Rothenstein und Camburg-Stöben - galt die höchste Alarmstufe 3, wie die Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Jena mitteilte. Das Wasser zog nach Norden ab und bedrohte nun Sachsen und Sachsen-Anhalt.

12.01 Uhr: Das Hochwasser der Elbe in Sachsen erreicht seinen Höhepunkt. Der Scheitel passierte am Donnerstag Schöna und wurde mittags in Dresden erwartet. Damit sei dort nahezu der Höchststand mit 8,75 Metern erreicht, sagte eine Sprecherin des Landeshochwasserzentrums. Die Lage in den überschwemmten Gebieten entlang des Flusses blieb weiter angespannt.

11.48 Uhr: Bei Bad Liebenwerda an der Schwarzen Elster ist ein Deichabschnitt gebrochen. 400 Einsatzkräfte arbeiten nach Kräften, um das Loch wieder zu schließen. In der Stadt ist der Pegel seit einigen Stunden stabil.

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11.30 Uhr: In Arnsnesta an der Schwarzen Elster versuchen Einsatzkräfte, einen Deich zu flicken, der gestern gebrochen war. Daran ist auch die Bundeswehr beteiligt - unter anderem mit einem Hubschrauber, aus dem Sandsäcke abgeworfen werden. Bislang konnte der Deich jedoch noch nicht wieder geschlossen werden. Das Wasser läuft weiterhin aus und flutet die umliegenden Felder.

11.22 Uhr: In Cottbus steigt das Wasser weiter. Grund ist der verstärkte Ablass aus der Sperre in Spremberg. Laut Innenministerium wurde die Ablassmenge von durchschnittlich 103 auf 120 Kubikmeter erhöht. Ein Sprecher sagte dem Tagesspiegel, dass nun auch im Spreewald mit steigenden Pegeln gerechnet wird.

11.10 Uhr: Leichte Entspannung an der Neiße, der Wasserstand sinkt um zwei bis drei Zentimeter pro Stunde.

11.03 Uhr: Die Hochwasserlage an der Elbe bei Mühlberg hat sich in der Nacht weiter verschärft. Der Wasserstand erhöhte sich weiter und lag am Vormittag mit 9,50 Metern noch 48 Zentimeter unter dem Höchststand des Elbehochwassers von 2002, wie das Koordinierungszentrum Krisenmanagement in Potsdam mitteilte. Seit Mitwochabend werden 2000 Einwohner aus dem Zentrum der 4000-Einwohner-Stadt im Süden des Landes evakuiert, allerdings noch auf freiwiliger Basis.

10.59 Uhr:

10.45 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ist erschüttert über das Hochwasser. „Es ist unbeschreiblich schlimm. Das übersteigt alle Dimensionen“, sagte Seehofer am Donnerstag in Deggendorf. Zuvor war Seehofer mit dem Hubschrauber über die Hochwassergebiete im Landkreis Deggendorf geflogen. Zu den möglichen Auswirkungen ergänzte er: „Es ist schwer zu sagen, wenn man mit den Naturgewalten kämpft, ob man dann gewinnt.“

10.40 Uhr: Das Erzbistum Berlin will die Kollekte in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag den Opfern der Flutkatastrophe zukommen lassen. Außerdem sollen die Spendeneinnahmen auf dem Bistumsstand des Eucharistischen Kongresses in Köln nun zur Hälfte in die Fluthilfe fließen.

Atomkraftwerk wird mit mobilen Wänden geschützt

10.25 Uhr: Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat den von Flutschäden betroffenen Bürgern weitere Unterstützung über die Soforthilfe des Bundes von 100 Millionen Euro hinaus zugesagt. Es werde über die Sofortmaßnahmen hinaus alles getan, um die langfristigen Schäden zu beheben, sagte Schäuble am Donnerstag im Bundestag. „Darauf können sich alle verlassen.“ Es werde solidarische Hilfe geleistet wie bei der Flutkatastrophe 2002.

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10.20 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund ruft zu Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe auf. Hier die Infos.

9.59 Uhr: Wie der MDR berichtet, gab es bei Deichkontrollen in Magdeburg bislang keine Auffälligkeiten.

9.52 Uhr: Das Leipziger Porsche-Werk stoppt als Folge des Hochwassers an diesem Donnerstag vorübergehend die Produktion. Grund seien Lieferengpässe von Geländewagen-Karosserien aus Bratislava, teilte das Unternehmen mit. Die Transportzüge könnten das vom Hochwasser schwer betroffene Tschechien nicht passieren. Das Leipziger Werk selbst ist von der Flut nicht betroffen.

9.50 Uhr: Hier gibt es eine Gefahrenkarte für das Einzugsgebiet der Elbe.

9.43 Uhr: Inzwischen bewegt sich der Hochwasserscheitel auf Wittenberg und Torgau zu. Magdeburg erwartet die größte Bewährungsprobe für den Sonnabend. Hier soll das Wasser der Elbe höher als im August 2002 stehen, weil vor der Stadt die Mulde, die Saale und die Schwarze Elster in den Strom fließen.

9.37 Uhr: Die Scheitelwelle des Elbe-Hochwassers hat am Donnerstagmorgen die Altstadt von Dresden passiert. Eine Überflutung konnte dank großer Spundwände und Grundwasserpumpen verhindert werden. Der Pegel in Höhe der Semperoper zeigte 8,75 Meter. Damit lag er deutlich unter dem Höchststand beim letzten Hochwasser im August 2002, als 9,40 Meter gemessen worden waren.

9.31 Uhr: Welche Folgen hat das Hochwasser für Berlin? Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen.

9.27 Uhr: Das abgeschaltete Atomkraftwerks Krümmel in Geesthacht in Schleswig-Holstein wird mit mobilen Wänden gegen das Hochwasser geschützt. Das berichtet der NDR. Das AKW ist zwar seit 2009 abgeschaltet, dennoch muss eine dauerhafte Stromversorgung des Meilers gewährleistet werden - vor allem für die Kühlung der Brennelemente, die sich noch im Abklingbecken befinden.

9.16 Uhr: Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) hat den Widerstand von Bürgern gegen Hochwasser-Schutzbauten kritisiert. Nach dem großen Hochwasser von 2002 seien in einigen Orten sogar Gerichtsverfahren gegen solche geplante Schutzbauten geführt worden, sagte Ulbig am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. „Das merken wir jetzt, dass das problematisch ist“, kritisierte er. Es müsse nun über neue gesetzliche Grundlagen für einen vorrangigen Hochwasserschutz nachgedacht werden.

9 Uhr: In Cottbus ist die Lage an der Spree weiterhin sehr angespannt. Der Grund: Die Talsperre in Spremberg lässt mehr Wasser ab als zuvor, um die Stadt Spremberg zu entlasten. Dort steht das Wasser schon in vielen Straßen. Sprembergs Bürgermeister Klaus-Peter Schulze (CDU) sagte, in der Nacht habe die Spree einen Pegel von 4,49 Metern erreicht - ein Jahrhunderthoch. Schulze hofft, dass damit der Scheitel erreicht ist.

8.45 Uhr: An den Städten Guben und Forst an der polnischen Grenze gibt es leichte Entwarnung, weil der Pegel der Neiße gesunken ist.

8.40 Uhr: In Mühlberg an der Elbe verlassen die Einwohner weiterhin die Stadt - und zwar freiwillig, bislang gibt es keine Zwangsmaßnahmen. Für den Autoverkehr ist der Ort weiträumig abgesperrt. Laut Bürgermeisterin Hannelore Brendel soll das vor allem dazu dienen, Gaffer und Katastrophentouristen fernzuhalten.

8.20 Uhr: Dem Katastrophenstab des Landes Brandenburg bereitet die Elbe immer noch große Sorgen - vor allem in der Prignitz im Norden Brandenburgs.

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