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Archivbild von einem Vogelgrippe-Fall von 2006 auf Rügen.

© dpa

Brandenburg: Die Vogelgrippe ist zurück

Drei Jahre lang hat es keinen Fall mehr in Deutschland gegeben. Jetzt ist die Vogelgrippe in einem Entenmastbetrieb im Märkisch-Oderland nachgewiesen worden. Ein Krisenzentrum hat seine Arbeit bereits aufgenommen.

Die Vogelgrippe ist zurück in Brandenburg. In einer Mastanlage im Landkreis Märkisch-Oderland wurde bei einigen Enten eine Infektion mit dem gefährlichen H5N1-Virus nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Die komplette Anlage, auf der rund 14 000 Enten gehalten werden, wurde vom zuständigen Veterinäramt gesperrt, um eine Übertragung auf andere Bestände und Wildvögel zu verhindern. Wahrscheinlich müssen alle Enten getötet werden.  

Die Tierärzte des Veterinäramtes Märkisch-Oderland hätten bei einer Routinekontrolle am Donnerstag einige verdächtige Tiere entdeckt, sagte der Sprecher des Landkreises, Tobias Seyfarth. Die Enten mussten den Ärzten zufolge niesen und hatten hohes Fieber, Atemnot sowie ein stumpfes Federkleid. Sofort hätten die Amtsärzte Proben in das Landeslabor Berlin-Brandenburg geschickt, das den Verdacht bestätigte. Die Experten des Friedrich-Löffler-Instituts auf der Ostsee-Insel Riems sollen nun die letzte Gewissheit bringen und zudem die Aggressivität des Erregers bestimmen.

Nach Aussage von Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) wurde bereits ein Krisenzentrum eingerichtet, das die Bekämpfung der Seuche auf Landesebene koordinieren soll. Auch der Bund, die anderen Bundesländer und Brandenburger Landkreise wurden informiert. Zudem hat eine TaskForce des Landes am Freitag die Arbeit aufgenommen, um die Veterinärämter des Landkreises zu unterstützen.

Die Ursache für die Infektion ist noch unklar, sagte die Ministeriumssprecherin. Auch ob ein Zusammenhang mit einem Vogelgrippeausbruch in Dänemark bestehe, sei noch nicht geklärt. In Westjütland wurde der Virus bei wild lebenden Stockenten nachgewiesen.

Zuletzt wurde H5N1 in Brandenburg 2007 nachgewiesen. Bei der Vogelgrippe oder auch Geflügelpest unterscheiden die Fachleute schwach-, mittel- und hochpathogene Erreger. Das Virus H5N1 gehört zu den hochpathogenen Erregern.

Das natürliche Reservoir dieses Virus sind Wasservögel, die gewöhnlich aber kaum daran erkranken. Hühner und Puten verenden dagegen größtenteils bereits 24 bis 48 Stunden nach Kontakt mit dem Virus. Einige Vogelgrippeviren können auch Menschen krank machen. Mit dem Erreger H5N1 können sich Menschen allerdings in der Regel nur bei sehr engem Kontakt mit infizierten Vögeln anstecken. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nur in seltenen Einzelfällen beschrieben worden.

Katharina Wiechers

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