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Brandenburg und seine Lebensretter: Staatsanwalt ermittelt gegen Ex-DLRG-Chef

Die Potsdamer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den zurückgetretenen Präsidenten der Brandenburger Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Es werde der Verdacht der Untreue geprüft, sagte eine Sprecherin.

Der ehemalige Präsident der Brandenburger Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Armin Zimmermann soll Vereinsmittel zweckentfremdet haben. Die Revision des Landesverbandes prüft laut DLRG, ob er Geld des Vereins vorübergehend in seine eigene Firma gesteckt hat. Die Organisation selbst hatte zunächst auf eine Strafanzeige verzichtet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun aber von Amts wegen. Präsident Zimmermann war vergangene Woche zurückgetreten, als bekannt geworden war, dass Vereinsgelder nicht satzungsgemäß verwendet worden sein sollen. Der DLRG-Landesvorstand will am heutigen Donnerstag zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Dabei soll unter anderem auch ein Notvorstand bestimmt werden.

Vorige Woche war der Unternehmer zurückgetreten

Bei zwei Revisionen war herausgekommen, dass unter dem Präsidenten Zimmermann Mittel nicht satzungsgemäß verwendet worden waren. Nach dem Landesverband hatte auch der Bundesverband die Kasse des Brandenburger DLRG überprüft. Nachdem das Ergebnis bekannt wurde, waren in der vergangenen Woche sowohl Zimmermann als auch seine Stellvertreter Alexander Nollen und Thomas Krüger zurückgetreten, obwohl Letztere nicht von den Vorwürfen betroffen sind.

Medienberichten zufolge soll Zimmermann ein zinsloses Darlehen aus der Vereinskasse gewährt worden sein. Damit wollte er nach eigenen Angaben die Zeit überbrücken, bis Geld aus seinem Privatkredit frei wurde. Ob er das Geld tatsächlich in seine Potsdamer Firma Data Logistik steckte, bestätigte Zimmermann nicht. Zimmermann will nicht wegen des Darlehens, sondern wegen der Intervention durch den Bundesverband zurückgetreten sein. Dadurch sei die Unabhängigkeit des Vereins untergraben worden. Er habe eine Schlammschlacht vermeiden wollen.

In Brandenburg gehören der DLRG 3100 Menschen an

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist eine gemeinnützige und selbstständige Wasserrettungs- und Nothilfeorganisation. Gegründet wurde sie 1913 in Leipzig als Konsequenz aus einem schweren Unglück in Binz auf Rügen, bei dem ein Steg einstürzte und 100 Menschen ins Wasser fielen. 17 Personen, darunter sieben Kinder, ertranken damals.
Der DLRG Landesverband Brandenburg wurde im Jahr 1990 gegründet. Er umfasst 29 Kreis- und Ortsverbände, in denen mehr als 3100 Mitglieder organisiert sind. Sie sichern Badestellen, helfen im Katastrophenfall und beraten zum Thema Wasserrettung. (PNN)

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