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Brandenburg: Brandenburger Firmen wollen sich Irak-Aufträge angeln Unternehmer aus dem Golfstaat besuchen Kollegen in der Mark

Gerade hat Bundeskanzler Schröder mit George W. Bush über deutsche Aufträge im Irak verhandelt, da macht RolfEckhard Giermann schon Nägel mit Köpfen.

Gerade hat Bundeskanzler Schröder mit George W. Bush über deutsche Aufträge im Irak verhandelt, da macht RolfEckhard Giermann schon Nägel mit Köpfen. Der Hennigsdorfer hat eine Delegation von zwölf irakischen Unternehmern nach Brandenburg gelotst. Seit gestern führen sie Gespräche mit märkischen Unternehmern, schauen sich die Betriebe an – und unterschreiben vielleicht bald Lieferaufträge.

Seine Kontakte hat Giermann über Jahrzehnte aufgebaut, zu DDR-Zeiten war er Handelsattaché in Bagdad. Heute lebt er davon, deutsch-irakische Geschäftsbeziehungen anzubahnen. So hat er es geschafft, eine nach eigener Darstellung hochkarätige Delegation für die Region zu interessieren: „Das sind richtige Riesen.“ Mürrisch betrachtet Giermann dagegen die Versuche deutscher Wirtschaftsverbände, Kontakte in den Irak aufzubauen: „Die verhandeln dort mit Wirtschaftskammern, in denen noch die Leute aus Saddams Zeiten sitzen.“

Nach Information der Potsdamer Industrie- und Handelskammer (IHK), die das Zusammentreffen veranstaltet, nehmen rund 50 Brandenburger und Berliner Unternehmer aus den verschiedensten Branchen teil. Besonderes Interesse gilt aber Firmen, die zum Aufbau der Infrastruktur beitragen können. Denn die hat in dem geschundenen Land höchste Priorität. In den 70er und 80er Jahren habe es rege Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern gegeben. Seitdem habe das Siegel „Made in Germany“ dort einen guten Ruf.

Auf der Besuchsliste der irakischen Besucher stand gestern zum Beispiel die Firma „Teltomat“ in Teltow, die Maschinen für den Straßenbau herstellt. Schon vor 1990 hat die Firma 45 Geräte in den Irak geliefert, mit dem ersten Golfkrieg war Schluss. Jetzt hofft Marketingleiter Volkmar Krinks auf den „Beginn einer neuen Ära“. Richtig losgehen werde es aber wohl erst, wenn eine irakische Übergangsregierung die Amerikaner abgelöst hat. Dann will Teltomat auch mit einer Firma vor Ort kooperieren, die die märkischen Güter vertreibt und später auch im Irak produziert.

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