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Brandenburg: Braunes Wochenende: Rechte prügelten, grölten, schmierten

Auch am vergangenen Wochenende haben junge Rechtsextremisten in Brandenburg gewütet. Von Körperverletzung über Massengegröle bis zur Schändung einer Kirche registrierten Polizei und Staatsanwaltschaften das übliche Repertoire brauner Umtriebe.

Von Frank Jansen

Auch am vergangenen Wochenende haben junge Rechtsextremisten in Brandenburg gewütet. Von Körperverletzung über Massengegröle bis zur Schändung einer Kirche registrierten Polizei und Staatsanwaltschaften das übliche Repertoire brauner Umtriebe. Fall 1: Fünf Schläger im Alter von 14 bis 19 Jahren überfielen in der Nacht zu Samstag in Eisenhüttenstadt das Ferienlager "Euro-Camp 2000", in dem deutsche und ausländische Jugendliche, darunter dunkelhäutige Franzosen, ihren Urlaub verbringen. Das Quintett brüllte Parolen und verprügelte zwei Deutsche, die sich schützend vor die Ausländer stellten. Der Polizei gelang es, die fünf Rechten, darunter ein Mädchen, rasch festzunehmen. Sie befinden sich laut Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) in Haft. Die Schläger behaupten, sie seien von den ausländischen Jugendlichen des Feriencamps attackiert worden.

Fälle 2, 3 und 4: An drei Orten löste die Polizei Treffen von Neonazis auf. Am Freitagabend schritten Beamte in Groß Ziethen ein, als bei einer rechten Party in einem Bungalow lautstark rassistische Musik abgespielt wurde. Sonntag rückte die Polizei auf einem Grundstück in Königs Wusterhausen und an einem Badesee in Wildenbruch (Potsdam-Mittelmark) an, als auch dort der Sound rechtsextremer CDs durchs Gelände schallte. Bei den drei Einsätzen wurden 86 CDs und Musikkassetten beschlagnahmt sowie Platzverweise gegen 38 Neonazis ausgesprochen. Die Polizei nahm einen 18-Jährigen fest, der den Anordnungen der Beamten nicht nachkommen wollte. Potsdams Polizeipräsident Detlef von Schwerin bedankte sich bei den Bürgern, die mit ihren Anrufen auf die rechtsextreme Randale aufmerksam gemacht hatten.

Fall 5: Bislang unbekannte Rechtsextremisten beschmierten die evangelische Kirche in Bad Wilsnack mit Hakenkreuzen, SS-Runen und antisemitischen Parolen. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Tätern um zwei alkoholisierte Männer handelt, die von Zeugen am Samstagnachmittag vor der Kirche beobachtet worden waren.

Fall 6: Drei Jugendliche zogen am Samstag mit "Sieg Heil"-Rufen durch Oranienburg. Die Polizei beendete das Gegröle - und stellte fest, dass sie es mit zwei 13-jährigen und einem 14 Jahre alten Jungen zu tun hat. Alle drei waren betrunken; bei dem älteren Jugendlichen wurden sogar 2,23 Promille gemessen. Die Polizei übergab die Rechten ihren Eltern.

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