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Brandenburg: BSE: Entwarnung für den Hof in Oberhavel

Nach einer bangen Nacht konnten sich die Landwirte von Großwoltersdorf gestern Nachmittag über gute Nachrichten aus Potsdam freuen: Das dortige Veterinär- und Lebensmittelkontrollamt hatte seine Tests an 80 Rinderhirnen abgeschlossen, und das Ergebnis lautete: BSE-negativ. Die Tiere waren am Mittwoch notgeschlachtet worden, weil sich bei einem Tier der Kohorte der Verdacht auf Rinderwahnsinn bestätigt hatte - nach langer Zeit der Ruhe wieder ein Fall der Seuche.

Nach einer bangen Nacht konnten sich die Landwirte von Großwoltersdorf gestern Nachmittag über gute Nachrichten aus Potsdam freuen: Das dortige Veterinär- und Lebensmittelkontrollamt hatte seine Tests an 80 Rinderhirnen abgeschlossen, und das Ergebnis lautete: BSE-negativ. Die Tiere waren am Mittwoch notgeschlachtet worden, weil sich bei einem Tier der Kohorte der Verdacht auf Rinderwahnsinn bestätigt hatte - nach langer Zeit der Ruhe wieder ein Fall der Seuche.

Wäre das Potsdamer Laborergebnis anders ausgefallen, hätte der landwirtschaftliche Betrieb alle seine 520 Tiere töten lassen müssen. Die Ergebnisse bestätigen erneut, dass BSE als Einzeltiererkrankung gilt. In den bisherigen 130 Fällen waren nur drei Betriebe gleich zweimal von der Viruskrankheit betroffen gewesen.

Zum Thema Rückblick: Der Beginn der BSE-Krise in Deutschland Die vor fünf Jahren in Großwoltersdorf geborene BSE-positive Kuh wies bei der Einlieferung in den Schlachthof keinerlei Besonderheiten auf. Das bestätigten gestern sowohl der Geschäftsführer der Landwirtschaftsgesellschaft aus dem Kreis Oberhavel, Dieter Lamprecht, als auch Landestierarzt Klaus Reimer. Erst bei dem seit November 2000 obligatorischen BSE-Schnelltest kam es im Schlachthof Kasel-Golzig bei Luckau zu dem schlimmen Verdacht - dessen Bestätigung dann weitere Untersuchungen in der Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen ergaben.

"Im Schlachthof wird jedes Tier von einem Fachmann zunächst im lebenden Zustand begutachtet", sagte Landestierarzt Klaus Reimer. "Wir sehen nicht nur nach BSE-Symptomen, sondern auch nach anderen Krankheiten." Nach dem Schlachten folge die gründliche Fleischbeschau. Dazu würden die wichtigsten inneren Organe herausgeschnitten und überprüft. "Jedes Rind im Alter von mehr als 24 Monaten muss in Deutschland einem BSE-Test unterzogen werden", erklärte Reimer. Dazu entnehme der Tierarzt Teile des Hirnes und schicke die Probe in ein Labor. Erst wenn dort keine Auffälligkeiten festgestellt würden, erhalte das Fleisch an verschiedenen Stellen einen Stempel mit Lebensmittelfarbe. Reimer versicherte gestern, dass diese Kontrollkette "hervorragend funktioniere". Brandenburg habe innerhalb kürzester Zeit mit großem finanziellen Aufwand mehrere Labors eingerichtet. Auch alle in Landwirtschaftsbetrieben gestorbenen Tiere würden untersucht. Wie Nachfragen in Unternehmen bestätigten, ist die Kontrollkette offensichtlich vertrauenswürdig. Jedes neu geborene Tier erhält sofort eine Ohrmarke, die es bis zum Schlachthof behalte. So können alle Geburtsdaten festgestellt werden. Die Plastikmarken sollen fälschungssicher sein.

Geschäftsführer Dieter Lamprecht aus Großwoltersdorf hofft unterdessen auf eine schnelle Entschädigung durch die Tierseuchenkasse. Der im Januar vergangenen Jahres von BSE betroffene Betrieb in Hertefeld bei Nauen hat nach Auskunft der Brandenburger Tierseuchenkasse 60 Prozent seines Schadens ersetzt bekommen. Es sei hier zu Verstößen gegen die Versicherungsbedingungen gekommen, hieß es. Der uckermärkische Landwirt des zweiten Brandenburger BSE-Falles habe dagegen die volle Entschädigungssumme erhalten.

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