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Brandenburg: Cargolifter müht sich um Kooperationen Insolvenzverwalter bestätigt Gespräche / Land gewährt Hilfe

Von Michael Mara Potsdam. Nachdem die Landesregierung am Dienstagabend überraschend eine Soforthilfe von 4,15 Millionen Euro für Cargolifter genehmigt hat, wird wieder über neue Höhenflüge spekuliert.

Von Michael Mara

Potsdam. Nachdem die Landesregierung am Dienstagabend überraschend eine Soforthilfe von 4,15 Millionen Euro für Cargolifter genehmigt hat, wird wieder über neue Höhenflüge spekuliert. Doch Meldungen über einen angeblich bevorstehenden Einstieg von Investoren sind nach Angaben des Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning „verfrüht“. Zwar würden Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern geführt, doch befänden sie sich sämtlich „noch in der Erkundungsphase“. Entgegen Medienberichten werden mit der Firma Advanced Technologies Group laut Mönning keine Gespräche geführt. Spekulationen um eine Beteiligung dieses selbst wirtschaftlich angeschlagenen Unternehmens entbehrten „jeder Grundlage“.

Mönning will die kommenden zwei Monate für eine „ungeschminkte Bestandsaufnahme der Cargolifter-Projekte“ nutzen. Sowohl Transportballon als auch Luftschiff sollen auf ihre technische Machbarkeit und auf Vermarktungschancen geprüft, außerdem soll der Finanzbedarf bis zur Markteinführung ermittelt werden. Dazu werde, wie Mönning weiter mitteilte, Mitte Juli in Brand ein Expertenhearing stattfinden. Man habe international anerkannte Fachleute eingeladen, sich zu Produkt, Verfahrenstechnik, Marktchancen, Zeitbedarf und Finanzierung zu äußern, „um eine tragfähige Grundlage für die Erarbeitung eines Fortführungskonzeptes zu gewinnen“.

Mönning bestätigte, dass das Darlehen des Landes an die Auflage gebunden ist, dass nur der Insolvenzverwalter über die Mittelverwendung entscheiden darf. Dazu muss er vom zuständigen Insolvenzgericht mit Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis ausgestattet werden. Der Hintergrund ist, dass die Landesregierung der bisherigen Geschäftsführung bei der Cargolifter AG unter Carl von Gablenz nicht zutraut, das Unternehmen noch retten zu können. In dem Kabinettsbeschluss heißt es, dass „das Unternehmen im Wesentlichen durch gravierende Managementfehler besonders im Finanzierungsbereich in die jetzigen Schwierigkeiten gekommen ist“.

Da das Vertrauen in das bisherige Management nur noch „sehr gering“ sei, wird „ein erfolgreicher Neubeginn für das Projekt“ nach Auffassung von Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) nur möglich sein, wenn der Insolvenzverwalter rechtlicher Vertreter der Cargolifter AG wird. Bisher ist Mönning nur ein so genannter „schwacher Verwalter“, der die Geschäftsführung überwacht. Gegen den Kabinettsbeschluss hatten am Dienstagabend die beiden SPD-Minister Dagmar Ziegler (Finanzen) und Steffen Reiche (Bildung) gestimmt.

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