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Brandenburg: Die Gäste aus Afrika mussten daheim bleiben Keine Visa für Besuch

an Strausberger Schule

Strausberg – Reiner Zaspel ist traurig und verärgert. Tagelang hat sich der Leiter des Oberstufenzentrums in Strausberg vergeblich bemüht, sechs Jugendlichen aus einer Partnerschule im Senegal die Einreise zu ermöglichen. Die Schulpartnerschaft besteht schon seit Jahren, nie zuvor gab es Probleme. „Das kann nur mit den Diskussionen um die VisaAffäre zusammenhängen“, vermutet Zaspel. Die Schüler hätten am gestrigen Sonnabend mit zwei Lehrern nach Deutschland fliegen sollen, für die Flugtickets war in Strausberg Geld gesammelt worden.

Von einem senegalesischen Kollegen erfuhr Zaspel, dass die deutsche Botschaft in Dakar angeblich immer neue Anforderungen an die Visavergabe für die Schüler gestellt hatte: „Als endlich alle Auflagen erfüllt waren und die Schüler nach 14 Stunden Busfahrt in der Hauptstadt ankamen, sollten sie plötzlich noch eine Einkommensbescheinigung ihrer Eltern vorlegen.“ Weil die Zeit nicht mehr ausreichte, um zurückzufahren und keine Faxe zur Verfügung standen, hätten die Schüler keine Visa erhalten. Zaspel versuchte vergeblich, die Botschaft und die Landesregierung einzuschalten.

Im Auswärtigen Amt war der Vorgang nicht bekannt. Zwar bemühten sich Mitarbeiter nach einer Anfrage des Tagesspiegels am Freitagabend noch um eine Klärung, aufgrund der Zeitverschiebung war dies aber nicht mehr möglich. Ein Sprecher betonte aber, dass der Vorfall nichts mit der Visa-Affäre zu tun habe: „Die deutschen Behörden halten sich an die gesetzlichen Regelungen.“ Er vermutete eher eine Kommunikationspanne und versprach eine Klärung des Vorfalls. das

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