zum Hauptinhalt

Brandenburg: Die Wiederentdeckung der Weinberge

Brandenburg präsentiert sich als Kulturland. In zahlreichen Veranstaltungen geht es unter anderem um preußische Hofgärtner und Bausünden aus DDR-Zeiten

Potsdam. Das Land Brandenburg steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Farbe Grün. So jedenfalls lautet das Motto der Kulturlandkampagne 2004 „Landschaft und Gärten". Von der Uckermark bis zur Lausitz, von der Elbe bis zur Oder ist ein ganzer Kranz von Veranstaltungen geplant. Sie sollen unter anderem der Frage nachgehen wie der Mensch seit Jahrhunderten die „märkische Streusandbüchse" verändert und – wenigstens in Teilen – zu einem märkischen Arkadien umgestaltete.

Geplant sind etwa 50 Projekte: Ausstellungen und Führungen, Tagungen, Lesungen und Exkursionen. Dazu kommen Literaturwettbewerbe für Jugendliche, Tage des offenen Gartens, Workshops von Studenten und Wanderungen auf Kunstpfaden. Die Preußische Schlösserstiftung lädt ab 17. Juli ins Schloss Glienicke zur Ausstellung „Preußisch Grün – Vom königlichen Hofgärtner zum Gartenpfleger" ein. Sie erhofft sich große Resonanz bei den Besuchern, die bei der Gelegenheit auch neu erschlossene und restaurierte Räume im Schloss des Prinzen Carl von Preußen gleich bei der Glienicker Brücke besuchen können. In Branitz werden ab 5. Juni die Landschaftsvisionen des Gartengestalters Fürst Pückler thematisiert, in Forst setzt sich das Kunstprojekt „Forster Tuch" ab 20. August mit den Bausünden der DDR-Zeit und aktuellen Fragen der Stadtentwicklung auseinander, und im Schloss Lübben kann man ab 19. Juni etwas über vergessene und wieder entdeckte Weinberge in der Niederlausitz erfahren. Die Ausstellung „Der grüne Mantel der Städte" in Neuruppin zeigt ab 23. April, was aus aufgelassenen Festungsgürteln um mittelalterliche Städte geworden ist und wie man sie heute gärtnerisch gestaltet und kulturell nutzt. Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im Potsdamer Kutschstall gewährt in einer Ausstellung ab dem 15. Mai unter dem Motto „Schön und nützlich" einen Blick in Kloster-, Schloss- und Küchengärten.

Die Kampagne wird mit rund 1,2 Millionen vom Bund und vom Land gefördert. Hinzu komm Hilfen von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und weiteren Sponsoren. Die Veranstalter rechnen mit großem Zuspruch und hoffen auch auf stimulierende Wirkungen für den Tourismus im Land. Bei den Veranstaltungen im vergangenen Jahr zum Thema „Europa ist hier!" wurden fast 219 000 Gäste gezählt.

Informationen im Internet unter www.kulturland-brandenburg.de

Helmut Caspar

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false