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Brandenburg: Die zweite Entdeckung der Mark

Claus-Dieter Steyer

Das heiße Wochenende ließ die Brandenburger Tourismuswirtschaft frohlocken. Die Seen, Flüsse und Dampfer waren voll, die Kanu und Radverleiher machten gute Geschäfte. Wieder zeigte sich deutlich der große Trumpf dieser einzigen echten Wachstumsbranche im Land: die Natur mit ihrem Wasser- und Waldreichtum. Schlösser, Spaßbäder, Museen, Hotels oder Landgasthöfe gibt es auch in anderen Regionen zuhauf. Zugleich aber reichen auch herrliche Seen, stille Wälder oder schön geführte Wanderwege allein nicht mehr aus, um mit Tourismus wirklich Geld zu verdienen und Jobs zu schaffen. Deshalb darf der Erfolg zum Auftakt der Freiluftsaison nicht überschätzt werden.

Die entscheidende Frage ist, ob die Touristen wiederkommen, über Nacht bleiben oder sogar ihren Urlaub in Brandenburg verbringen. Dafür braucht es mehr als eine intakte Natur. Die Ansprüche der Ausflügler sind in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Sie verlangen gute Landkarten, Informationen über Veranstaltungen, Kontakte zu Verleihern von Rädern und Booten, Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder, Empfehlungen für gutes Essen, ausgeschilderte Wege – und Freundlichkeit. Kurz gesagt, Service und Infrastruktur müssen stimmen.

So öffnen einige Touristeninformationen bereits auch dann, wenn die meisten Gäste durch ihren Ort streifen: an den Wochenenden. Mancherorts finden regelmäßige Führungen statt, organisiert nicht nur von Angestellten der Tourismusvereine, sondern auch von Einheimischen, die sich Programme ausgedacht haben, um die Reize ihrer Heimat vorzustellen. Nicht zuletzt zeigt auch der Erfolg unserer Ausflugsserie „Märkische Stadtspaziergänge“, wie wichtig umfassende Informationen sind – inklusive den Fahrtzeiten der Züge, allen Öffnungszeiten und Beschreibungen der lohnenden Ziele.

Die Zeiten, da nur Neugier die Ausflügler ins Brandenburger Land trieb, sind vorbei. Heute bedarf es einer weiten Spanne von Angeboten – damit die Besucher zu einer zweiten, gründlichen Entdeckung der Mark aufbrechen.

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