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Brandenburg: Dioxin: Zwei Betriebe gesperrt

In vier Wochen Ergebnisse der Tests an Hühnern und Schweinen

Potsdam/Freudenberg. Von dem Thüringer Skandal um dioxinbelastetes Futtermittel sind auch zwei Brandenburger Unternehmen betroffen: ein kleiner Legehennenbetrieb mit rund 2500 Tieren aus dem Landkreis ElbeElster und eine Schweinezuchtanlage mit rund 2650 Tieren aus Spree-Neiße.

Beide Betriebe wurden vorsorglich gesperrt, sagte Lutz Desselberger, Chef des Potsdamer Verbraucherschutzamtes. Eine Gefährdung der Bevölkerung gebe es im Fall des Schweinebetriebes nicht, weil die Ferkel noch in der Aufzucht seien. Trotzdem will man die Tiere stichprobenartig untersuchen, teilte Amtstierarzt Dietmar Vogt aus Spree-Neiße mit. Im Fall des Hühnerbetriebes ist ohnehin alles zu spät: Das Dioxin-Futter wurde Ende 2002 verfüttert, die Eier sind längst verspeist, ihre Spuren nicht zu verfolgen. In Elbe-Elster will man keine besondere Verbraucherinformations-Aktion starten. Der Betrieb verkaufe nur an Händler, sagte Dieter Freudenberg, Leiter des Lebensmittelüberwachungsamts in Herzberg: „Einen Direktverkauf vom Hof gibt es nicht.“ Derzeit werden Proben von Futtermittel und Eiern genommen und die Hühner auf Dioxinrückstände untersucht. Mit Ergebnissen sei aber frühestens in vier Wochen zu rechnen.

Dass die Informationen über die Verbreitung des verseuchten Futters schnell weitergereicht wurden, ist laut dem Potsdamer Verbraucherschützer Desselberger auf ein EU-weites Schnellwarnsystem zurückzuführen. Er rechnet nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht damit, dass noch weitere Betriebe von dem Futtermittelskandal betroffen sind. Ausschließen will er es indes nicht.

Erst im Sommer 2002 hatte es einen Futtermittelskandal gegeben. Damals hatte eine mecklenburgische Firma nitrofenverseuchtes Futter in die Uckermark geliefert. ari

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