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Brandenburg: Drachenboot-Fahren in Blossin: Trommeln für den Paddelschlag

Noch keine Idee für den nächsten Betriebsausflug, Wandertag, Vereinshöhepunkt oder Geburtstag? Wie wäre es denn mal mit Drachenboot-Fahren?

Noch keine Idee für den nächsten Betriebsausflug, Wandertag, Vereinshöhepunkt oder Geburtstag? Wie wäre es denn mal mit Drachenboot-Fahren? Zwei dieser Exemplare können jetzt im Jugendbildungszentrum Blossin bei Königs Wusterhausen ausgeliehen werden. 22 Personen finden in den langen und von einem Drachenkopf gekrönten Booten Platz: 20 Paddler, ein Trommler und ein Steuermann. Letzterer wird wegen der Sicherheit vom Veranstalter gestellt. Er nimmt auch die kurze Einweisung vor.

Doch große Probleme dürften im Grunde nicht auftreten. Paddeln kann jeder, vor dem Ertrinken schützt eine Schwimmweste und das Tempo bestimmt das Team selbst. Der Trommler schlägt den Takt, auf den die Paddel möglichst gleichzeitig durchs Wasser gezogen werden sollten. Das Mindestalter der Teilnehmer beträgt zehn Jahre. Eine Stunde kostet 100 Mark. Wer den ganzen Tag auf dem Wolziger oder den Langen See unterwegs sein will, zahlt 500 Mark.

"Das größte Problem ist der Takt", erzählt ein Teilnehmer der Premierenfahrt, "einmal war ich schneller als der Trommler, das andere Mal kam ich nicht hinterher." Der erfahrene Steuermann verrät einen Trick für Anfänger: "Der Trommler muss sich nach dem Rhythmus in den ersten Reihen richten. Dann gibt es keine Probleme." Aber auch das wilde Paddeln scheint ziemlich lustig zu sein, wie die Beobachtung anarchisch gesonnener Teams zeigt.

In den Pausen auf See besteht sicher die Gelegenheit, so manche Geschichte und Legende rund um die Drachenboote zu hören. Im 3. Jahrhundert vor Christi soll sich in China der vom Volk verehrte Staatsmann Qu Yuan aus Verzweiflung über Korruption, Verschwörungen und Komplotte in den Fluss Mi Lo gestürzt haben. Als seine Anhänger von der Tat erfuhren, machten sie sich mit ihren Booten auf die Suche nach der Leiche. Sie trommelten, schlugen mit ihren Paddeln auf das Wasser und warfen Reis hinein, um den Leichnam vor gefräßigen Fischen zu schützen. Einige Tage später machte die Nachricht die Runde, der Geist Qu Yuans sei erschienen. Um die Wassergötter weiter zu besänftigen, wurden an jedem Todestag des Staatsmannes Drachenbootrennen abgehalten.

Auch hierzulande finden regelmäßige Wettfahrten statt. Möglicherweise entdeckt dabei der eine oder andere Mitfahrer auf dem Gelände am Wolziger See auch sein Interesse für weitere Wassersportarten. Das vom Brandenburger Bildungsministerium unterstützte Unternehmen bietet die unterschiedlichsten Boote zur Ausleihe an.

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