zum Hauptinhalt

Brandenburg: Drei Bauarbeiter starben durch Blitzschlag

Die Männer hatten unter einem Bagger Schutz vor dem Unwetter gesucht. Ein vierter Kollege überlebte schwer verletzt

Luckenwalde/Frankfurt (Oder) - Bei schweren Unwettern am Sonntag sind im südbrandenburgischen Werbig bei Luckenwalde (Teltow-Fläming) drei Bauarbeiter durch einen Blitzschlag getötet worden. Ein vierter Kollege überlebte schwer verletzt.

Die Bauarbeiter der Tiefbaufirma „Müller Baustahlarmierung“ aus der Nähe von Leipzig waren mit Fundamentarbeiten für eine Windkraftanlage im Windpark Werbig beschäftigt, als das Unwetter über sie hereinbrach. Wegen des heftigen Gewitters suchten die vier Männer Schutz unter einem Bagger. „Der Blitz ist nach ersten Erkenntnissen direkt in den Bagger eingeschlagen“, sagte ein Polizeisprecher gestern. Drei der Bauarbeiter im Alter von 48, 43 und 40 Jahren hatten „direkten Kontakt mit dem Bagger“, wie es hieß. Dadurch wurden sie durch den Blitzschlag getötet. Der vierte Bauarbeiter, ein 40-Jähriger, überlebte schwer verletzt. Es gelang ihm noch, mit seinem Handy den Notarzt zu alarmieren. Die Wiederbelebungsversuche der herbeigerufenen Rettungssanitäter an seinen Kollegen blieben jedoch erfolglos. „Der Mann, der überlebt hat, liegt derzeit auf der Intensivstation und ist ansprechbar“, sagte gestern ein Polizeisprecher. Genauere Angaben konnte er nicht machen. Die Kripo in Luckenwalde hat die Ermittlungen aufgenommen.

Erst Mitte Mai waren in Berlin im Ortsteil Biesdorf eine 32-jährige Mutter und ihr siebenjähriger Sohn durch einen Blitzschlag verletzt worden. Passanten entdeckten sie bewusstlos auf einer Wiese in der Grünanlage am Buckower Ring. Allerdings waren die beiden nicht direkt von dem Blitz getroffen worden – er schlug in unmittelbarer Nähe ein und wurde dann vom Erdboden weitergeleitet.

Das zumeist kurze, aber heftige Unwetter führte am Sonntag auch zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr in Brandenburg. So musste sie Wasser aus der Bahnhofsunterführung in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) pumpen. In Frankfurt (Oder) hielt ab 16 Uhr die Kanalisation den Wassermassen nicht mehr stand. Vor allem im Innenstadtbereich und in Straßen mit Senken liefen die Gullys über. „Die Straßen wurden überspült, weil die Abflüsse vor allem durch Blätter verstopft waren“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Teilweise habe das Wasser bis zu einem Meter hoch in den Straßen gestanden. „In einem Auto reichte das Wasser fast bis zum Lenkrad“, hieß es bei der Feuerwehr. Auch zahlreiche Keller liefen voll. Rund 120 Feuerwehrmänner rückten zu über 100 Einsatzorten aus. Gegen 19 Uhr hatte sich die Lage beruhigt. ,,Es gab keine Verletzten und auch keine größeren Schäden‘‘, sagte ein Polizeisprecher.

Zur Startseite