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Brandenburg: Eltern von verhungertem Baby wegen Mordes vor Gericht

Frankfurt (Oder) - Die Eltern des im Februar in einer Frankfurter Wohnung gefundenen verhungerten Säuglings müssen sich wegen Mordes verantworten. Beim Landgericht Frankfurt (Oder) ging die Anklage gegen den Vater und die Mutter ein, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte.

Frankfurt (Oder) - Die Eltern des im Februar in einer Frankfurter Wohnung gefundenen verhungerten Säuglings müssen sich wegen Mordes verantworten. Beim Landgericht Frankfurt (Oder) ging die Anklage gegen den Vater und die Mutter ein, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft seien die Mordmerkmale der Grausamkeit, der niedrigen Beweggründe und der Verdeckung einer Straftat erfüllt.

Der knapp ein halbes Jahr alte Säugling war am 13. Februar leblos in seinem Bett gefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass das Kind verhungert war. Der 21-jährige Vater und die 20 Jahre alte Mutter sitzen seither in Untersuchungshaft. Laut Anklage hatten die Eltern dem Kind immer weniger zu essen gegeben, was schließlich zum Tode geführt habe. Sie hätten zwar erkannt, dass das Baby stark unterernährt war, aber nichts unternommen. Sie seien ohne jedes Mitgefühl gewesen und hätten lieber im Internet gesurft oder Computergames gespielt.

Nach Angaben aus Ermittlungskreisen soll das Paar mehrere Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Fische gehalten haben, die gut versorgt wurden. Der Prozess kann voraussichtlich im Sommer beginnen. In Brandenburg waren im Februar insgesamt drei tote Babys gefunden worden, außer in Frankfurt auch in Nauen und Lübben. In der vergangenen Woche wurde in der Nähe des Gräbendorfer Sees in Südbrandenburg erneut ein totes Neugeborenes entdeckt. ddp

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