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Brandenburg: Erst das Krongut, nun die Filmstadt

Friedhelm Schatz erwarb den legendären Besucherpark in Babelsberg von der Vivendi-Gruppe. Er hat große Pläne

Potsdam. Der Verkauf des 18 Hektar großen Filmparks Babelsberg ist perfekt. Ab kommendem Sonnabend, wenn die legendäre Filmstadt mit zahlreichen Attraktionen in ihre neue Saison startet, gehört das Gelände dem Unternehmer Friedhelm Schatz.

Der Geschäftsführer des erfolgreichen Gastronomie- und Veranstaltungszentrums Krongut Bornstedt kauft es vom französischen Konzern Vivendi. Dieser will sich künftig ausschließlich auf Dienstleistungen für die in Babelsberg heimischen Film- und Fernsehproduzenten konzentrieren. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Alle bisherigen 116 Angestellten werden vom Eigentümer übernommen.

Zur feierlichen Schlüsselübergabe war eigens Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) geeilt. „Die Zukunft des Medienstandortes Babelsberg mit seinen 100 großen und kleinen Firmen und der Filmhochschule steht nicht auf der Kippe“, versicherte Junghanns. „Er wird von sämtlichen Kürzungen im Haushalt ausgenommen.“ 7,5 Millionen Euro erhalten die Produktionsbetriebe in diesem Jahr aus der Landeskasse. Keine direkte Unterstützung sagte der Minister dem Filmpark zu. „Erst müssen Ideen auf den Tisch. Dann sehen wir weiter“, meinte er.

Schatz will sich dieses Angebot nicht entgehen lassen. Als der 51-Jährige vor drei Jahren den Chefsessel des Filmparks überraschend verließ und sich völlig auf das Krongut am Rande Potsdams konzentrierte, nahm er nach eigenen Worten „eine riesige Kiste voller Ideen“ mit. Die werde jetzt wieder geöffnet. Er könne sich beispielsweise vorstellen, die ZDF-Sendung „Wetten dass?“ für immer auf das Gelände in Potsdam zu holen. Auch die Zusammenarbeit mit Filmfirmen will er verbessern. „Es wäre doch gelacht, wenn wir uns da nicht einige Kulissen für das Publikum sichern“, sagte Schatz, der sich im Zweitjob weiterhin um das Krongut kümmern will. Auch Treffen mit den Schauspielern der RTL-Kultserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ sollen wieder stattfinden. Vor Jahren stürmten zu so einem Anlass 20 000 Fans den Filmpark.

Im Vorjahr wurden 423 000 Eintrittskarten verkauft. In den nächsten Jahren sollen es mehr als 500 000 werden. Die sind aber nur mit neuen Attraktionen aus der Filmbranche anzulocken. In den vergangenen zwei Jahren investierte die Vivendi-Gruppe keinen Cent in den Park. Das soll sich jetzt nicht zuletzt durch das Engagement der Estrel-Hotel-Gruppe ändern. Sie beteiligt sich am Programm, ohne als Investor einzusteigen. Vorerst erwarten den Besucher aber die bekannten Programmpunkte: Stuntshow im Vulkan, Mantel- und Degenshow, Spaziergang durch den Filmparkfundus, ein Showscan-Actionkino, die „Welt des Horrors“, die Filmtiershow, das U-Boot, die Westernstraße, das Sandmann-Studio oder die Gärten des kleinen Muck. Die beliebte Filmparknacht findet in diesem Jahr am 19. Juli statt. Alle Attraktionen sind dann bis Mitternacht geöffnet.

Der Filmpark ist ab Sonnabend dieser Woche bis zum 2. November täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kassenschluss ist 17 Uhr, ein Besuch dauert in der Regel fünf bis sechs Stunden. Erwachsene zahlen 15 Euro Eintritt, Kinder und andere Ermäßigte 14 Euro. Weitere Informationen im Internet unter www.filmpark.de und unter Telefon 0331/721 27 55.

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