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Brandenburg: "Erste Etappe im LER-Streit gewonnen"

Das Land Brandenburg sieht sich in der Auseinandersetzung um das neue Schulfach Lebensgestaltung-Ethik- Religionskunde (LER) auf der Siegerstraße. "Wir haben gewonnen, zumindest die erste Etappe", sagte Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) gestern.

Das Land Brandenburg sieht sich in der Auseinandersetzung um das neue Schulfach Lebensgestaltung-Ethik- Religionskunde (LER) auf der Siegerstraße. "Wir haben gewonnen, zumindest die erste Etappe", sagte Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) gestern. "Das Fach LER ist nicht verfassungswidrig." Dies zeige der Verfahrensvorschlag des Bundesverfassungsgerichts, im Streit um den Religionsunterricht zu einem Kompromiss zu kommen. "Wir werden einem Wahlpflichtbereich nicht zustimmen, weil er LER zerstört", sagte der Minister weiter. "LER ist der Lebensnerv der Schulreform unseres Landes."

Der Minister lehnte damit die Forderung der Kirchen, namentlich des evangelischen Bischofs Wolfgang Huber, ab, an Brandenburgs Schulen einen Wahlpflichtbereich mit mehreren gleichberechtigten Fächern, darunter Religionsunterricht und LER, zu schaffen. Er bedauere, dass der Kampf um den Religionsunterricht im Land immer auch als Kampf gegen LER geführt werde. Das Land bemüht sich laut Reiche darum, dass mehr Religionsunterricht in Verantwortung der Kirchen angeboten wird. Der Minister sprach auf einer Tagung über LER an der Uni Potsdam, bei der auch das kürzlich vorgelegte Gutachten des wissenschaftlichen Beirates zu LER erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Darin empfiehlt der Beirat die Einführung von LER in den Klassen 5 bis 10.

Reiche betonte: "Wir sehen zwischen LER und Religionsunterricht kein alternatives Verhältnis, sondern ein additives." Der Religionsunterricht sei die notwendige Weiterführung von einem guten LER-Unterricht. Die Zäsur von 1990 sei in Brandenburg genutzt worden, um Vorschläge aus den 70er Jahren umzusetzen. Alte Modelle griffen nicht mehr in einem Land, in dem mindestens 80 Prozent der Schüler nicht in kirchlicher Tradition groß geworden seien.

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