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Brandenburg: Ex-Bundestagsabgeordneter steht wegen Betrugs vor Gericht

Kleinmachnow Mit einem umfassenden Geständnis hat der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Klaus W. Rösch seine Schuld am Konkurs der Kleinmachnower Hakeburg eingeräumt.

Kleinmachnow Mit einem umfassenden Geständnis hat der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Klaus W. Rösch seine Schuld am Konkurs der Kleinmachnower Hakeburg eingeräumt. Zum gestrigen Prozessauftakt vor dem Potsdamer Landgericht gab der 58-Jährige zu, in den Jahren 1997 und 1998 als Generalbevollmächtigter den Konkurs der Betreibergesellschaft verschleppt sowie Beiträge und Löhne nicht gezahlt zu haben. Er habe auch Aufträge erteilt, ohne zu wissen, wovon die Rechnungen bezahlt werden sollten. Am Ende der einjährigen Misswirtschaft waren Außenstände von über 800 000 Euro aufgelaufen. „Ich räume alles ein, was gegen mich vorgebracht wurde", meinte Rösch zu den 70 Anklagepunkten. Er wehre sich aber gegen den Vorwurf, vorsätzlich gehandelt zu haben. Er habe die Folgen verdrängt und sich „mit ehrgeizigen Zielen übernommen". Nach seinem Geständnis drohen Rösch maximal drei Jahre Gefängnis.

Als schillernde Figur machte der Schwabe, dem auch das unberechtigte Führen eines Doktortitels vorgeworfen wird, in den 70er und 80er Jahren Karriere als baden-württembergischer Land- und Bundestagsabgeordneter. Eine Verurteilung wegen Betruges kostete Rösch das Bundestagsmandat. Insgesamt musste er sich über ein Dutzend Mal vor Gerichten wegen Betruges, Untreue, Steuerhinterziehung und Fahrerflucht verantworten.

Umfassende Geständnisse legten gestern auch die beiden Ex-Hakeburg-Geschäftsführer und Mitangeklagten Dirk Arnim D. und Jürgen S. ab. Gegen letzteren wurde das Verfahren wegen geringer Schuld und gegen Zahlung von 1000 Euro eingestellt. Die Urteile gegen die beiden anderen Angeklagten könnten aufgrund der Geständnisse nun schon am kommenden Freitag gefällt werden. Ursprünglich waren 15 Verhandlungstage für den Prozess geplant.pek

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