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Brandenburg: Fall Ermyas M.: Es gab keinen dritten Mann

Potsdam - Die Spekulationen über einen dritten Tatverdächtigen im Fall Ermyas M. entbehren offenbar jeder Grundlage.

Von Frank Jansen

Potsdam - Die Spekulationen über einen dritten Tatverdächtigen im Fall Ermyas M. entbehren offenbar jeder Grundlage. Nach den Dementis mehrerer Brandenburger Sicherheitsexperten wird nun auch im Umfeld der Verteidiger der Tatverdächtigen Björn L. und Thomas M. eingeräumt, die Geschichte sei nicht haltbar. Die Bundesanwaltschaft hat ebenfalls keine Hinweise auf einen dritten Täter. Der Anwalt von Thomas M., Sven Oliver Milke, hatte vor kurzem angedeutet, es gebe einen weiteren Tatverdächtigen namens Sven S.

Unterdessen wurde bekannt, dass beide Beschuldigten sich jeweils einen weiteren Anwalt genommen haben. Der zusätzliche Verteidiger von Thomas M., der Berliner Olaf Gentz, äußerte gegenüber dem Tagesspiegel erhebliche Zweifel an der Beweiskraft einer Spur, die seinen Mandanten nach Ansicht von Ermittlern belastet. Die Sonderkommission der Polizei hatte am Tatort nahe dem Potsdamer S-Bahnhof Charlottenhof eine Bierflaschenscherbe gefunden, auf der sowohl DNA-Material von Thomas M. als auch des Opfers Ermyas M. nachgewiesen wurde. Es sei aber unklar, wie alt jede der beiden DNA-Spuren ist, sagte Gentz. Außerdem gebe es keinen Zeugen, der etwas über eine Bierflasche ausgesagt hat. Er gehe davon aus, dass Thomas M. zur Tatzeit gegen vier Uhr früh am Ostersonntag zu Hause war, sagte Gentz.

Ein Zeuge will allerdings von Thomas M. kurz nach der Tat gehört haben, das Opfer sei selber schuld. Der Polizei berichtete der Zeuge aber auch, bei seinem Gespräch mit Thomas M. seien zehn Flaschen Bier getrunken worden. In einer weiteren Zeugenaussage wird Björn L. belastet. Demnach soll er in der Tatnacht nicht krank zu Hause gelegen haben, sondern von Freunden gegen drei Uhr abgeholt worden sein.

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