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Familiendrama in Schönefeld: Kinder waren betäubt

Die drei Kinder, die vor mehr als sechs Wochen in einem Auto im brandenburgischen Schönefeld lebendig verbrannten, sind vorher mit Medikamenten betäubt worden.

Schönefeld - Die drei Kinder, die vor mehr als sechs Wochen in einem Auto im brandenburgischen Schönefeld lebendig verbrannten, sind vorher mit Medikamenten betäubt worden. „In ihrem Blut wurden Schlafmittel festgestellt“, bestätigte gestern der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Ralf Roggenbuck. Laut dem toxikologischen Gutachten sei die Dosis nicht tödlich gewesen. Dafür spricht auch, dass in den Lungen der Opfer Rückstände von dem bei der Tat verwendeten Brandbeschleuniger festgestellt wurden. Die Leichen der Sechs- bis Elfjährigen und ihrer Mutter waren Ende September in einem ausgebrannten Auto entdeckt worden. Die Ermittler gehen von einem sogenannten erweiterten Selbstmord der 48-Jährigen Berlinerin aus. In der Wohnung der Familie aus Altglienicke hatten die Beamten Abschiedsnotizen der Frau entdeckt. Außerdem lagen in dem ausgebrannten Fahrzeug Reste eines Benzinkanisters.

Die Ermittlungen zu dem Familiendrama sind damit fast abgeschlossen. „Nur die Untersuchungen der Polizei bezüglich des Fahrzeugs dauern noch an“, sagte Roggenbuck. Im Zuge der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass die Mutter kurz vor der Tat noch zwei Mal auf den Anrufbeantworter der Familie gesprochen hatte. Die Nachrichten seien im Wesentlichen deckungsgleich mit dem Inhalt des Abschiedsbriefes.

Hinweise auf eine fünfte Person, die möglicherweise an der Tat beteiligt war, gibt es nicht. Kampfspuren oder Verletzungen seien am Leichnam der Frau nicht festgestellt worden. Auch gegen den 48-jährigen Ehemann besteht kein Verdacht. Vieles deutet darauf hin, dass die Frau unter schweren Depressionen litt. Ihr Ehemann hatte am Morgen des 24. September bemerkt, dass seine Frau und Kinder nicht da waren, und die Polizei alarmiert. Zwei Stunden zuvor war das Auto gefunden worden.

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