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Brandenburg: Filmreif

Wieder ein Oscar für eine Babelsberg-Produktion – und der Standort boomt

Potsdam - Beifall für Babelsberg: Der Oscar für die österreichisch-deutsche Studio-Koproduktion „Die Fälscher“ löste gestern auch in Potsdam Jubel aus. „Das ist ein riesiger Sprung für den Standort Babelsberg“, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU). Die bereits dritte Oscar-Auszeichnung für eine Babelsbergproduktion zeige, dass hier „auf internationalem Top-Level produziert wird“. Der Medienstandort gehöre zu den stärksten in Europa.

Tatsächlich ist die jüngste Erfolgsgeschichte der Medienstadt Babelsberg filmreif: Für das Traditionsunternehmen Studio Babelsberg sei 2007 mit einem Gewinn von mehr als fünf Millionen Euro das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr seit der Wende gewesen, sagte Studio-Vizevorstand Christoph Fisser. Noch 2006 hatte das Unternehmen rote Zahlen geschrieben. Nun wurden zwölf nationale und internationale Kinofilme in Babelsberg produziert, die 21 Studiohallen waren überbucht. Um alle Dreharbeiten unterzubringen, mussten Zusatzhallen gemietet werden. Vor der Kamera standen Hollywood-Stars wie Susan Sarandon und John Goodman. Derzeit läuft der Dreh für „Der Vorleser“ mit Kate Winslet.

Mit dem Boom wächst auch der Standort Babelsberg. Am Freitag wird im Filmpark Babelsberg Richtfest für die 3000 Quadratmeter große „Metropolis-Halle“ gefeiert. Im Oktober soll die rund zehn Millionen Euro teure Veranstaltungshalle fertig sein – hier sollen künftig zum Beispiel Fernsehsendungen aufgezeichnet werden oder Konzerte stattfinden.

Direkt am Eingang zur Medienstadt wird zudem am neuen Medienzentrum gearbeitet. Bis Ende 2008 soll der 8,4 Millionen Euro teure Bau mit 2700 Quadratmetern Fläche, 105 Büros und 220 Arbeitsplätzen fertig sein. Einziehen sollen junge Unternehmen und Existenzgründer aus dem Film-, Animations- und Videospielebereich. Bauherr ist die Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH (TGZP), ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt. Parallel plant Studio Babelsberg, am Standort eine „Akademie für Visual Effects“ anzusiedeln. Dazu soll eventuell die in der Insolvenz befindliche private Hochschule German Film School übernommen werden.

Das Studio hat rund 100 fest angestellte Mitarbeiter. Über eine Tochterfirma seien 2007 im Durchschnitt 300 Filmspezialisten befristet beschäftigt gewesen. Am Standort Babelsberg arbeiteten nach Angaben des Potsdamer Medienbeauftragten Gerhard Bergfried 2007 etwa 2000 Menschen. Sabine Schicketanz

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