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Brandenburg: Flug in die Pleite

Gutachten des Verkehrsministeriums: Brandenburgs Flugplätze rechnen sich nicht

Potsdam. Brandenburgs Hoffnung, die Wirtschaft mit vielen regionalen Flugplätzen anzukurbeln, hat sich nicht erfüllt. Zwar hat das dünn besiedelte Land im Vergleich zu den alten Bundesländern „überdurchschnittlich viele Flugplätze“. Doch die meisten rechnen sich nicht. Ein Gutachten des Verkehrsministerium kommt zu dem Schluss, dass von 20 Plätzen acht „ohne Bedeutung“ seien. Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) betonte am Donnerstag, das Gutachten bestätige die Entscheidung des Landes, Flugplätze künftig nur noch im Ausnahmefall finanziell zu fördern.

Die Analyse ist für die Landesregierung und die Landkreise ernüchternd: Denn in den vergangenen zehn Jahren haben sie viele Millionen in den Ausbau ehemaliger Militärflugplätze gesteckt. Auf diese Weise sollten Investoren angelockt werden. Meist sind Kreise und Kommunen selbst beteiligt. Doch habe es bisher keiner der Flugplätze geschafft, „überregionale Bedeutung“ oder gar den Status eines Regionalflughafens zu erlangen, heißt es in dem Gutachten.

Der Gutachter äußert sich skeptisch zu der Frage, ob sie weiter subventioniert werden sollten. An staatliche Subventionen müssten „sehr hohe Anforderungen hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen und der unternehmerischen Effizienz“ gestellt werden. Genau daran mangelt es laut Gutachten bei den märkischen Wald-und-Wiesen-Pisten. Die meisten machen finanziell Verluste und basieren auf unrealistischen Konzepten.

Noch am besten schneidet der private Flugplatz Oehna im Fläming mit 35000 Flugbewegungen im Jahr ab. Dort steigen die Umsätze. Danach folgen die Plätze Strausberg und Schönhagen, die zwar rote Zahlen schreiben, aber gute Entwicklungschancen haben. Am Ende der Skala stehen die Plätze Neuhardenberg und Dedelow. Neuhardenberg hat jährlich 1300 Flugbewegungen. Da sich der Billig-Flieger Ryanair dort nicht ansiedeln kann, ist die Zukunft ungewiss. Der Flugplatz Dedelow, an dem der Landkreis Uckermark und die Stadt Prenzlau beteiligt sind, hat bereits Isolvenz angemeldet.

Michael Mara

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