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Brandenburg: Flughafen Schönefeld: Streit unter neun Großbildleinwänden

Es ist nicht nur das größte Planfeststellungsverfahren der Bundesrepublik, das an diesem Donnerstag in die zweite Runde geht, sondern damit ist auch ein riesiger technischer Aufwand verbunden. Um den Gegnern des Flughafenausbaus in Schönefeld die Möglichkeit zu geben, ihre Einwände öffentlich vorzutragen, wurde eigens eine ehemalige Industriehalle an der Wilhelminenhofstraße umgerüstet.

Es ist nicht nur das größte Planfeststellungsverfahren der Bundesrepublik, das an diesem Donnerstag in die zweite Runde geht, sondern damit ist auch ein riesiger technischer Aufwand verbunden. Um den Gegnern des Flughafenausbaus in Schönefeld die Möglichkeit zu geben, ihre Einwände öffentlich vorzutragen, wurde eigens eine ehemalige Industriehalle an der Wilhelminenhofstraße umgerüstet. Wo einst große Maschinen standen und Kabelrollen lagerten, prägt jetzt modernste Technik das Bild.

In der "Rathenau-Halle" sind unter anderem über 80 Lautsprecher, neun Großbildleinwände, 80 Scheinwerfer und 20 Kilometer Kabel installiert worden. Nur noch die vielen Rohre unter der Decke erinnern an die industrielle Vergangenheit. In den kommenden vier Monaten wird dies hier der Großkampfplatz der Flughafengegner sein. Die Stühle reichen für maximal 5000 Menschen. Aus Sicht des brandenburgischen Verkehrsministers Hartmut Meyer (SPD) sind damit "beste Voraussetzungen für ein konstruktives und faires Anhörungsverfahren geschaffen". Er betonte, dass zunächst 60 Verhandlungstage eingeplant seien, es bei Bedarf aber eine Verlängerung gebe.

Das Landesamt für Bauen, Verkehr und Straßenwesen (LBVS) als Anhörungsbehörde rechnet mit einem großen Ansturm. Immerhin formulierten 67 000 Kritiker zusammen 133 000 Einwendungen. Die meisten befassen sich mit Lärm- und Schadstoffauswirkungen des Großflughafens, mit Umwelteingriffen und mangelnden Ausgleichsmaßnahmen sowie angeblichen Verfahrensfehlern der Behörden. Dazu sollen in den nächsten Wochen 19 unterschiedliche Tagesordnungspunkte abgearbeitet werden. Die Veranstaltungen besuchen dürfen nicht nur diejenigen, die die schriftlichen Einwendungen formuliert haben, sondern auch Bewohner, Pächter, Grundstückseigentümer der Gemeinden, in denen die Planfeststellungsunterlagen eingesehen werden durften. Sollten die 5000 Sitzplätze nicht ausreichen, werde es Ausweichtermine geben, versichert Rainer Laflör, der Sprecher des Landesamtes.

bey

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