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Brandenburg: Gutes Geld für Glanz und Grün

Claus-Dieter Steyer

Ins Grüne oder doch ins geheimnisvolle Schloss, auf einen Wasserturm oder zum Konzert im historischen Stadtbad? Der gestrige Sonntag machte die Entscheidung für Ausflügler nicht leicht. Denn die Angebote am Tag des offenen Denkmals waren eine echte Alternative zu Radtour, KanuPartie oder Wanderung. Doch bei allen Unterschieden gab es eine Gemeinsamkeit: Die Brandenburger, Berliner und anderen Touristen genossen die Ergebnisse hoher Subventionen.

Sowohl in der Erhaltung wertvoller Baudenkmäler, Kirchen, Schlösser und Wahrzeichen der Städte als auch in der Naturlandschaft stecken riesige Summen der Steuerzahler. Die Ergebnisse zeigen sich besonders in den Orten mit historischen Stadtkernen. Es macht einfach Spaß, durch Neuruppin, Wittstock, Luckau oder Belzig zu bummeln. Viele Kleinstädte können sich inzwischen als Gesamtdenkmal präsentieren. Nicht zuletzt die Anerkennung der Besucher am gestrigen Denkmaltag sollte Mut machen, den Weg fortzusetzen. Schließlich bringen die Touristen zuerst Geld in die Museumskassen, Gaststätten und Hotels.

Den gleichen Effekt löst eine intakte Natur aus. Das von der Einwohnerzahl eher kleine Brandenburg erhielt seit 1998 allein vom Bundesumweltministerium 60 Millionen Euro für den Schutz der Wälder, Seen, Moore und Flusslandschaften. Damit ist die Mark Spitzenreiter unter allen Bundesländern. Ein Drittel des Territoriums steht unter Naturschutz. Erst am Freitag überbrachte Umweltminister Trittin knapp elf Millionen Euro für die Rettung des von der Austrocknung bedrohten Spreewaldes. Mit riesigen Summen werden ebenso Flächen im Nationalpark Unteres Odertal gepflegt, Elb-Deiche in der Prignitz verlegt oder direkt vor der westlichen Berliner Stadtgrenze vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschützt.

Weder der Denkmal- noch der Naturschutz wären ohne die hohen staatlichen Mittel vorstellbar. Daher verdienen sie als ein gemeinsames Werk mehr Stolz und Anerkennung. Da die Industrie keine neuen Jobs in nennenswerter Größe mehr bieten kann, sollten die übrigen Glanzlichter besonders gepflegt werden. Die Denkmäler stehen nur einmal im Jahr im Mittelpunkt. Doch sie braucht der Mensch genauso wie die Natur. Sein Geld ist hier auf jeden Fall gut angelegt.

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