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Brandenburg: Hüpfburgen statt Riesenrad

Der neue Chef von „Tropical Islands“ setzt auf die Kinder – und baut um

Brand - Der neue Chef des Freizeitparks „Tropical Islands“ in der früheren Cargolifterhalle schiebt seine Umbaupläne nicht auf die lange Bank. Gleich in den ersten Tagen nach seinem Amtsantritt am 1. November ließ Ole Bested Hensing das Riesenrad abbauen, um Platz für eine andere Attraktion zu schaffen. Für Kinder entstand ein völlig neuer Bereich mit Hüpfburgen, Rutschen und Spielmöglichkeiten. Die jüngsten Besucher sollen sich künftig auch in den Wasserbecken mehr als bisher austoben können. Hier sind lange Rutschen geplant.

Für diese großen Umbauarbeiten muss die Halle 2006 zeitweilig in den Nachtstunden geschlossen werden. Sogar eine komplette Sperrung an mehreren Tagen schließt das Management nicht aus. Auf der Wunschliste von Hensing steht auch die Einrichtung eines Sauna- und Wellnessbereichs sowie Übernachtungsmöglichkeiten vor der Halle.

Mit den Veränderungen reagiert der neue Geschäftsführer, der bislang die Oranienburger „Turm-Erlebniscity“ leitete, auf die bisher unter den Prognosen gebliebenen Besucherzahlen. Der malaysische Investor Colin Au hatte bei der Eröffnung von „Tropical Islands“ am 19. Dezember 2004 von 1,5 Millionen Gästen im Jahr gesprochen. Tatsächlich kamen bis Ende September 784 000 Gäste. Schwarze Zahlen werden nach Hensings Angaben erst bei rund 1,4 Millionen verkauften Tickets geschrieben. Im ersten Jahr seien aber vom malaysischen Konzern Tanjong ohnehin Verluste zwischen 10 und 20 Millionen Euro eingeplant gewesen. Hensing glaubt, dass sein Ergebnis im unteren Bereich dieser Spanne liegt. Tanjong hält 75 Prozent der Anteile an „Tropical Islands“. Der Rest verblieb bei Colin Au, der jetzt in der ganzen Welt ähnliche überdachte Freizeitparks plant. Die Anlage in Brand gilt als Pilotprojekt.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm warnte vor einer Bewilligung von Fördermitteln für „Tropical Islands“. Es werde schon jetzt indirekt durch die öffentliche Hand unterstützt, so durch die Bereitstellung der Infrastruktur und durch den preiswerten Verkauf der Cargolifter-Halle. Die extra für „Tropical Island“ gebaute Brücke über die Bahngleise bei Brand wird am Montag freigegeben. „Tropical Islands“ hatte 2003 einen Fördermittelantrag über 15,1 Millionen Euro gestellt, über den noch nicht entschieden wurde.

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