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Brandenburg: Illegale Mülldeponien kosten Land Millionen

Großteil der Betreiber inzwischen pleite. Weiterer Abfall in Kiesgrube entdeckt

Potsdam - Die im Vorjahr in acht brandenburgischen Kiesgruben entdeckten illegalen Mülldeponien können dem Land teuer zu stehen kommen. Nach Tagesspiegel-Informationen wird das für Deponien zuständige Wirtschaftsministerium auf den Entsorgungskosten für die meisten der acht entdeckten Deponien sitzen bleiben, weil der Großteil der Firmen, die dort illegal Gewerbe- und Industriemüll vergruben, inzwischen pleite sind. Der Präsident des zuständigen Landesamtes für Bergbau- und Geologie, Klaus Freytag, bestätigte gestern, dass „die meisten Betreiber“ Insolvenz angemeldet hätten und für die Kostenübernahme für Grundwasseruntersuchungen und Beräumung „wohl nicht mehr zur Verfügung“ stünden. Allein für die Untersuchung des Grundwassers kämen kurzfristig mehrere hunderttausend Euro zusammen. In die Millionen gehe der Betrag allerdings, wenn – wie in einigen Fällen schon erfolgt – auch die Abdichtung der Deponien oder die Entsorgung der Abfälle vom Landesamt bezahlt werden müsse, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. Freytag wollte diese Zahlen nicht bestätigen.

Erst am Mittwoch hatten Ermittler eine der acht Deponien, die Kiesgrube Fresdorfer Heide bei Michendorf, genauer durchsucht und waren auf etwa 30 000 Kubikmeter illegal entsorgten Mülls – darunter vor allem Plastik- und Kunststoffmüll – gestoßen. Gegen den Geschäftsführer einer Recyclinganlage auf dem etwa 20 Hektar großen Areal wird ermittelt. Aus der Anlage soll der geschredderte Abfall direkt in der Kiesgrube abgeladen worden sein. Die Ermittler fanden auch unbehandelten Müll, der offenbar direkt nach Anlieferung vergraben wurde. Peter Tiede

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