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Sprengloch

© dpa

Kampfmittelbeseitigung: Weltkriegsbomben gefährden Brandenburg noch heute

Brandenburg hat auch 60 Jahre nach Kriegsende noch mit Munition aus dem Zweiten Weltkrieg zu kämpfen. Allein im letzten Jahr entschärften Experten über 1500 Bomben und über 130.000 Granaten.

Munition aus dem Zweiten Weltkrieg bleibt weiterhin eine Gefahr in Brandenburg. Auch mehr als 60 Jahre nach Kriegsende sei ein Abschluss der Arbeiten zur Kampfmittelbeseitigung nicht in Sicht, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bei einem Besuch des Munitionszerlegebetriebes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) in Kummersdorf Gut. Das Land werde noch viele Jahre mit der Bewältigung dieses historischen Erbes zu tun haben.

Brandenburg ist das am stärksten mit Kampfmitteln belastete Bundesland. Rund 392.000 Hektar gelten als kampfmittelverdächtig. Das entspricht 13 Prozent der Landesfläche. Im vergangenen Jahr machten die Mitarbeiter des KMBD rund 350 Tonnen Kampfmittel unschädlich. Dabei entschärften sie unter anderem 1075 Brandbomben, 457 Sprengbomben sowie 134.840 Granaten.

Zum Teil wird direkt vor Ort gesprengt

Insgesamt waren die Spezialisten 1654 Mal nach Munitionsfunden zur sofortigen Gefahrenabwehr im Einsatz. 328 Aufträge erhielt der KMBD vom Land. Dabei wurden insgesamt 313 Hektar Fläche von Kampfmitteln beräumt. Hinzu kamen Aufträge vom Bund und Privaten, bei denen 118 Hektar beräumt wurden. Zugleich entließ der KMBD nach Gefährdungsabschätzungen mehr als 6700 Hektar aus dem Kampfmittelverdacht.

Von den 350 Tonnen beseitigter Munition mussten mehr als 30 Tonnen am jeweiligen Fundort gesprengt oder entschärft werden. Der Munitionszerlegebetrieb vernichtete knapp 260 Tonnen Kampfmittel. Der Betrieb im Landkreis Teltow-Fläming verfügt über einen Sprengplatz. Dort werden etwa 15 Mal im Jahr bis zu 20 Tonnen Kampfmittel, die nicht zerlegt werden können, in mehreren Gruben gesprengt. (mit ddp)

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