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Brandenburg: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: 1999 vier Strafbefehle gegen betrügerische Ärzte

Betrugshandlungen bei der Abrechnung von Heilbehandlungen haben 1999 zu vier Anzeigen gegen Ärzte durch die Kassenärztliche Vereinigung des Landes Brandenburg (KV) geführt. Dies erklärte der Sprecher der KV, Ralf Herre, gestern auf Anfrage.

Betrugshandlungen bei der Abrechnung von Heilbehandlungen haben 1999 zu vier Anzeigen gegen Ärzte durch die Kassenärztliche Vereinigung des Landes Brandenburg (KV) geführt. Dies erklärte der Sprecher der KV, Ralf Herre, gestern auf Anfrage. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen seien jedoch noch nicht beendet. Insgesamt habe die Prozentzahl von Auffälligkeiten bei der Überprüfung von 1000 Ärzten im Land - das war jeder dritte niedergelassene Kassenarzt - im vergangenen Jahr unter fünf Prozent gelegen.

Ein jetzt bekannt gewordener Skandal um die Abrechnung von Heilbehandlungen an bereits verstorbenen Patienten soll, so Herre, "in aller Gründlichkeit" aufgeklärt werden. Der KV-Sprecher kündigte zugleich an, dass die Kassenärztliche Vereinigung in den kommenden Tagen auch die anderen Krankenkassen in Brandenburg auffordern werde, diesbezügliche Überprüfungen von Ärzten einzuleiten. Das ARD-Fernsehmagazin "Panorama" hatte berichtet, dass in den vergangenen Jahren in 80 Fällen Heilbehandlungen an Patienten abgerechnet wurden, die bereits verstorben waren. Wie die Überprüfung durch die AOK ergeben hatte, geschah dies vermutlich in 30 Fällen in betrügerischer Absicht. Dabei, so Herre, seien mehrere der derzeit unter Verdacht stehenden Ärzte Mehrfachtäter. In den Skandal sind auch Ärzte aus Potsdam und dem Umland verwickelt. Das bestätigte AOK-Sprecher Jörg Trinogga gestern dem Tagesspiegel.

Michael Erbach

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