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Brandenburg: Kerosin-Laster verunglückt – Autobahn blockiert

Schwerer Unfall auf der A114 in Pankow: Tankwagen brach aus und raste die Böschung hinab

Mit einer Ladung von 34000 Litern Kerosin durchbrach ein Tanklaster am Montagmorgen die Leitplanke, stürzte um und rutschte 30 Meter tief die Böschung hinab. Doch der Tank blieb dicht, kein Tropfen Flugzeugbenzin lief aus. Für die Räumungsarbeiten musste die Autobahn A 114 zwischen Berliner Ring und Innenstadt von Schönerlinder bis Bucher Straße Richtung Berlin bis in den späten Nachmittag gesperrt werden.

Es war gegen 6.30 Uhr, als der MAN-Tanklaster aus Schwedt südlich des Autobahndreiecks Pankow mit circa Tempo 80 auf ein liegen gebliebenes Auto auffuhr. Der Lastwagen brach aus und kam erst an den Pappeln auf der Böschung zu stehen – wenige Meter von Wohnhäusern entfernt. „Verletzt wurde niemand. Der Lkw-Fahrer erlitt einen Schock. Der Fahrer des Pannenautos saß glücklicherweise nicht im Wagen, sondern stand hinter der Leitplanke“, sagte ein Polizeisprecher. Wie es zu dem Auffahrunfall kam, ist bislang noch unklar.

Die Feuerwehr musste drei Kräne anfordern, um den 40 Tonnen schweren Tanklaster zu bergen. Zuvor war das Kerosin, das für den Flughafen Tegel bestimmt war, in einen anderen Lastwagen gepumpt worden. Trotz des Aufpralls war der Tank bis auf einige Kratzer fast unbeschädigt geblieben.

Doch wäre das Kerosin ausgelaufen, hätte es durchaus eine Explosion geben können. „Kerosin ist zwar nicht so explosionsgefährlich wie Benzin, aber dennoch besteht ein großes Risiko“, sagt Hermann Dinkler, Experte für Gefahrentransporte beim Verband der Technischen Überwachungsvereine (Vd Tüv).

Kerosin gehört ebenso wie Benzin und Diesel zu „gefährlichen Gütern“. Deswegen werden sie nur unter besonderen Sicherheitsvorschriften, die international festgelegt sind, transportiert. So sind die verwendeten Aluminium-Tanks um einige Millimeter dicker als die Behälter für ungefährliche Güter wie beispielsweise Schmieröl.

„Die Seiten des Tanks werden zudem mit so genannten Bauchbinden, also dickeren Blechen an den Seiten, verstärkt“, sagt Dinkler. „Für den Fall, dass ein Laster umkippt.“ Auch darf sich nicht jeder beliebige Lkw-Fahrer an das Steuer eines Tanklastwagens setzen: Die Fahrer sind besonders geschult. Sie müssen eine zusätzliche Ausbildung nachweisen.

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