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Krankenkassen: AOK einigt sich auf Länderfusion

Die Verwaltungsräte der Berliner und der Brandenburger AOK haben den Weg zur Fusion beider Krankenkassen frei gemacht. Auf getrennten Sitzungen vereinbarten sie am Montag Details der seit Monaten geplanten Verschmelzung.

Berlin/Potsdam - Anders als zunächst erwartet soll der gemeinsame Vorstand künftig nicht im südlich von Berlin gelegenen Teltow residieren, sondern in Potsdam. Nach Auskunft des Brandenburger AOK- Sprechers Jörg Trinogga sollen in der Landeshauptstadt aber nur der Vorstand und die Stabsstellen unterkommen, die ihm zuarbeiten. „Wir werden in Potsdam keinen riesigen Neubau hinsetzen“, hieß es. Die zur AOK gehörende Pflegekasse wird in Berlin zentralisiert.

Der Fusion soll auch keiner der 72 Beratungsstandorte – 20 in Berlin, 52 in Brandenburg – geopfert werden. Für die Mitarbeiter gilt nach Auskunft von Trinogga: „Nicht alle bleiben da, wo sie jetzt sind – aber an einem der vorhandenen Standorte.“ Die Berliner AOK-Sprecherin Gabriele Rähse sagte, dass es keinen fusionsbedingten Jobabbau geben soll. Auch der Berliner AOK-Vorstandschef Werner Felder bekräftigte seine kürzlich gegenüber dem Tagesspiegel geäußerte Prämisse: „Wir wollen mehr Versicherte gewinnen, da brauchen wir jeden einzelnen Mitarbeiter.“ In Berlin arbeiten zurzeit rund 2300 Menschen für die Kasse, in Brandenburg sind es etwa 1900. Mit 715 000 Versicherten ist die Berliner AOK die größte hiesige Krankenkasse; in Brandenburg sind rund 610 000 Menschen AOK-versichert.

Neuer Chef der für den Jahresbeginn 2010 avisierten „AOK Berlin-Brandenburg“ wird der bisherige Brandenburger AOK-Chef Frank Michalak sein; seine Stellvertreterin wird die Berlinerin Gerlinde König. Felder beendet seine Arbeit im Vorstand zum Jahresende 2009.

Die Fusion der beiden Krankenkassen ist nicht nur politisch gewollt, sondern auch in deren eigenem Interesse: Als eine der künftig 15 größten Krankenkassen in Deutschland – Marktanteil in Berlin und Brandenburg: 26 bzw. 30 Prozent – verspricht sich die AOK von ihrer neuen Größe eine bessere Verhandlungsposition, wenn beispielsweise mit Medikamentenlieferanten, Ärzten oder Krankenhäusern über günstige Konditionen verhandelt wird. Die Fusion muss allerdings noch vom Berliner Senat und der Brandenburger Landesregierung geprüft und genehmigt werden.

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