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Krematorium: Müll mit Leichen in Särgen verbrannt?

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen Krematoriumsbetreiber aufgenommen, der angeblich mehr als 20 Verstorbene mit seinem Müll verbrannt haben soll. Bisher fehlen Beweise für die Anschuldigungen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Betreiber eines Krematoriums in Finowfurt. Zwei frühere Mitarbeiter behaupten, dass er seinen Gewerbemüll zusammen mit Leichen in Särgen verbrannt haben soll, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) sagte. Die Behörde habe ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Störung der Totenruhe eingeleitet. Die ehemaligen früheren Mitarbeiter hätten Anzeige gestellt und mit Fotohandys erstellte Bilder beigefügt.

Der Betreiber des Krematoriums bestreitet die Vorwürfe, wie der Staatsanwalt weiter sagte. Der Beschuldigte habe über seinen Anwalt mitteilen lassen, die im vergangenen Jahr entlassenen Mitarbeiter hätten Falschanzeige gestellt, weil sie sich im selben Geschäft selbstständig machen und einen Konkurrenten ausschalten wollten. Nähere Einzelheiten wollte der Sprecher wegen der laufenden Ermittlungen nicht nennen.

Auf einer von den Mitarbeitern eingereichten Liste sollen nach Angaben der "Märkischen Oderzeitung" mehr als 20 Namen von zusammen mit Müll eingeäscherten Verstorbenen vermerkt sein. Bei einer unangemeldeten Inspektion durch den Landkreis Barnim seien keine Belege für die Vorwürfe gefunden worden. Der Inhaber des Krematoriums sagte dem Blatt, er entsorge seinen Gewerbemüll - vorrangig Pappe und Papier - bei einer nahe gelegenen Tankstelle. (mit ddp)

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