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Biber

© dpa

Krokodil-Sichtung: Das Ungeheuer vom Schwielowsee

Angeblich treibt ein Krokodil sein Unwesen im Schwielowsee – oder ist es vielleicht doch nur ein Biber?

Ein Gespenst geht um im Schwielowsee, und es hat sehr scharfe Zähne. Ob sie sich aber blutgierig in lebende Beute graben oder lieber doch nur harmlos an Hölzernem raspeln, darüber gingen die Ansichten der Anwohner in den letzten Tagen auseinander. Ja, nicht einmal der Ort, an dem das Monster gesichtet wurde, ist ganz verbürgt.

Ein Krokodil soll demnach die Fluten des Sees durchquert haben, Zeugen haben jedenfalls ein Tier gesehen, das sie für solch ein urweltliches Lebewesen hielten. Die erste Nachricht ist schon knapp zwei Wochen her, die einige Jugendliche gemeldet hatten, der Ort der Beobachtung verschob sich aber bald zur Havel südlich von Werder, an die Strengbrücke, am Eingang zum Glindower See.

„Das war kein Krokodil – sondern nur ein Biber“

Seitdem irrlichtert das unbekannte Lebewesen durch die lokalen Nachrichten, hat seine Artenzugehörigkeit aber mittlerweile gewechselt, zumindest offiziell: „Das war kein Krokodil – sondern nur ein Biber“, so gab Jörg Lippert vom Landesumweltamt schon früh Entwarnung. „Wer solche Tiere nicht kennt, kann die schon verwechseln“, reimte er sich die Krokodilmeldung zusammen – als Biberbeauftrager des Landesumweltamtes ist er Experte. Zudem konnte er darauf hinweisen, dass genau in der Nähe der Strengbrücke ein Biber seinen Bau habe.

Auch das Ordnungsamt Schwielowsee sah sich zu einer beruhigenden Stellungnahme genötigt. „Sollten wir das Krokodil finden, setzen wir Polizei, Feuerwehr und Wasserschutz in Bewegung“, kündigte Markus Zeeb, Fachdienstleiter Ordnung und Sicherheit, schon vor Wochenfrist an, eine Zusage, die sich als überflüssig erwies. Jetzt begräftigte Zeeb noch einmal, aller Wahrscheinlichkeit nach habe es sich um einen Biber gehandel – eine Spezies, die sich in Brandenburg wieder sehr wohl fühlt und es dort auf eine Population von 2200 Tieren bringt.

Auch anderswo wurden Krokodile gesichtet

Die Geschichte erinnert an das Auftauchen eines Krokodils im Rhein bei Bingen im Sommer 2000, und im Sommer 1994 war ein Kaiman seinem Besitzer in einen nordrhein-westfälischen Baggersee entwischt und hatte sich dort vergnügt, bis er einem Sportfischer ins Netz ging. Brandenburg hatte bislang immerhin einen Löwen zu bieten, den im Sommer 2000 Anwohner in der Nähe von Königs Wusterhausen gesehen haben wollten. Man ging später davon aus, dass es wohl ein Schäferhund gewesen sei.

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