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Brandenburg: Landesparlament: Ein Palast fürs Parlament

Das Brandenburger Landesparlament will den seit Jahren vertagten Neubau eines Landtages in Angriff nehmen, der ab 2004 beginnen könnte. Eine entsprechende Vorlage will Landtagspräsident Herbert Knoblich (SPD) am kommenden Mittwoch im Landtagspräsidium einbringen.

Das Brandenburger Landesparlament will den seit Jahren vertagten Neubau eines Landtages in Angriff nehmen, der ab 2004 beginnen könnte. Eine entsprechende Vorlage will Landtagspräsident Herbert Knoblich (SPD) am kommenden Mittwoch im Landtagspräsidium einbringen.

Es soll ein Grundsatzbeschluss sein, damit nach jahrelanger Unsicherheit endlich Klarheit über den weiteren Fahrplan herrsche, sagte Knoblich. Er betonte, dass der Bau zum einen so angelegt werden müsse, dass er bei einer Länderfusion von Berlin und Brandenburg erweitert werden könne. "Alle geeigneten Standorte müssen geprüft werden."

In Potsdam selbst rückt die brachliegende Stadtmitte am Alten Markt als Standort für den Landtag immer stärker ins Blickfeld. So wird das Beratungsbüro Arthur Andersen, das kürzlich eine viel beachtete Machbarkeitsstudie für den Aufbau des Potsdamer Stadtschlosses vorlegte, dem Rathaus in Kürze ein brisantes "Ergänzungsgutachten" liefern: Darin wird unter anderem herausgearbeitet, dass das aufgebaute Stadtschloss ein ideales Landtagsgebäude wäre. Und es wäre vor allem, so die Einschätzung des für die Entwicklung der Mitte zuständigen Sanierungsträgers, die derzeit einzige seriöse und finanzierbare Lösung für den Schlossaufbau, für den sich Ministerpräsident Manfred Stolpe und Oberbürgermeister Matthias Platzeck stets klar ausgesprochen hatten. "Unsere Prüfungen haben ergeben: Das Parlament passt erstaunlich gut ins historische Schloss", bestätigte Andreas Quint von Arthur Andersen am Donnerstagabend auf einer Podiumsdiskussion in Potsdam. Hinzu komme, dass am Alten Markt genügend Flächen für Ergänzungsbauten zur Verfügung stünden. In der Grundstudie von Arthur Andersen war die Landtagsvariante zwar bereits ausdrücklich positiv erwähnt, jedoch auf Grund von eher ablehnenden Signalen Knoblichs nicht detaillierter ausgeführt worden. Wie Sanierungsträger-Geschäftsführer Bernd Cronjaeger erklärte, wäre es angesichts immer knapperer Kassen unklug, 200 Millionen Mark für den Neubau eines Landtages anderswo in der Stadt einzusetzen. Auch Potsdams Stadtkonservator Andreas Kalesse sprach sich erneut klar für den Alten Markt als repräsentativen Landtagssitz aus. Vor Jahren noch skeptisch, befürwortet die Potsdamer Denkmalpflege inzwischen klar den Schloss-Aufbau. In der aktuellen Diskussion auf Landesebene sind derzeit hingegen vor allem die historische "Speicherstadt" am Ufer der Havel, die Nuthe-Auen und eine Industriebrache.

thm

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