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Landpartie: Bauer sucht Gast

Kühe streicheln, Trecker fahren oder Hufeisen werfen – die Brandenburger Bauern laden am Wochenende die Städter zur 15. Landpartie ein.

Potsdam - In mehr als 200 Orten öffnen Betriebe, Bauern- und Pferdehöfe, Kulturstätten, Imkereien und Gärtnereien ihre Tore. Proviant muss niemand mitnehmen, es gibt ein Imbissangebot.

„Wir erläutern dem Verbraucher, wie Landwirtschaft funktioniert, wie sicher Lebensmittel sind und dass gesunde regionale Produktion ihren Preis hat“, sagte Udo Folgart, Chef des Brandenburger Landesbauernverbandes. Für ihn sei die Landpartie die beste Öffentlichkeitsarbeit, die ein Landwirt leisten könne. Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) hat addiert, wie viele Besucher in den vergangenen 14 Jahren die Veranstaltungen jeweils am zweiten Juni-Wochenende besucht haben: eine Million.

Erfahrungsgemäß muss niemand lange nach einer geeigneten Adresse suchen. Allein im Landkreis Potsdam-Mittelmark gibt es 46 Gastgeber, im Landkreis Oberhavel 27 und im Landkreis Teltow-Fläming 24. Man sollte also einfach aufs Dorf fahren und den Hinweisschildern „Landpartie“ folgen.

So findet man auch das Gut Schmerwitz bei Belzig im Fläming. Hier weiden mehrere hundert Schafe, 10 000 Legehennen geben Eier für den eigenen Hofladen und viele Bio-Läden der Region. Am heutigen Sonnabend und morgigen Sonntag verwandelt sich die große Fachwerkscheune von 11 bis 18 Uhr in einen Handwerker- und Bauernmarkt. Die Besucher können sich bei Führungen über ökologische Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und Feldbau informieren oder sich mit dem Traktor und dem Kremser umherfahren lassen. Auch ein Hubschrauber steht für Rundflüge bereit. Vom Bahnhof und Busbahnhof Belzig fährt stündlich ein kostenloser Zubringer zum Gut.

In Nassenheide an der Bundesstraße 96 bei Oranienburg laden der Landwirtschaftsbetrieb Fürst-Olschewski und der benachbarte Regenbogenforellenhof die jüngsten Besucher am Sonnabend ab 12 Uhr zum Eierlaufen, Hufeisenweitwurf und Kirschkernweitspucken ein, während sich die Großen im Angelzielwurf messen können. Dazu gibt’s frischen Fisch aus dem Räucherofen und Wildschwein am Spieß. Ab 17 Uhr wird musiziert.

Am Sonntag stellt sich der Lehnschulzenhof in Viesen, 10 Kilometer westlich der Stadt Brandenburg gelegen, mit hausgebackenem Brot und Kuchen sowie Fleisch und Wurst vom Grill vor. Ab 14 Uhr gibt es Polo-Vorführungen und ein kleines Spiel auf dem Poloplatz. Zwei Stunden dürfen Kinder aufs Pferd und einige Runden drehen.

Da im Museumsdorf Glashütte bei Baruth neben mehreren Kunsthandwerkern auch drei Landwirte arbeiten, findet auch hier an beiden Tagen eine Landpartie mit Kremserfahrten, Streichelzoo, Hüpfburgen und Verkauf von regionalen Produkten statt. Claus-Dieter Steyer

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