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Lübbenow: Behörden: Jennifer soll in betreute Einrichtung

Die Behörden wollen die von ihren Eltern jahrelange versteckte Jennifer nicht bei den Eltern sondern in einer betreuten Einrichtung unterbringen.

Im Fall der behinderten und von ihren Eltern jahrelang versteckten Jennifer aus Lübbenow wollen die Behörden eine Einweisung des Mädchens in eine betreute Einrichtung durchsetzen. "Wir organisieren für das Mädchen derzeit einen betreuten Platz in einem Therapiezentrum oder in einer anderen Einrichtung, die sich mit der Betreuung von Behinderten auskennt", sagte Jörg Bämer, Sprecher der Kreisverwaltung Uckermark, am Montag. Derzeit befinde sich das 13-jährige Mädchen noch in der Kinderklinik in Eberswalde, wo sie medizinisch untersucht und betreut werde.

Die Kreisverwaltung überprüft derzeit, wer für die Fehler und Versäumnisse des Jugendamts in Prenzlau verantwortlich ist. Das Jugendamt soll seit 2006 über die Situation von Jennifer Bescheid gewusst und sich dennoch weder für die medizinische Betreuung noch für die Einschulung des Mädchens eingesetzt haben. Bämer zufolge wird Ende dieser Woche der Bericht des Jugendamts mit ersten Ergebnissen der Untersuchungen vorliegen. "Es geht dabei nicht nur darum, das individuelle Versagen festzustellen, sondern dafür zu sorgen, dass solche Dinge zukünftig nicht mehr passieren", betonte er. Für den 27. August werde eine außerordentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses einberufen.

Ende Juli war bekanntgeworden, dass Jennifer von ihren Eltern mehrere Jahre vor der Öffentlichkeit versteckt worden war. Seit dem Umzug der Familie in die Uckermark vor neun Jahren wurde das Kind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin von der Außenwelt abgeschottet und besuchte keine Schule. Die Kreisverwaltung Uckermark fand keine Hinweise darauf, dass das Kind jemals bei einem Arzt gewesen war. Die zwei Geschwister von Jennifer sollen weiterhin bei ihren Eltern leben. (jg/ddp)

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