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Mahlow: Rassismus-Opfer gründet Stiftung

Neonazis warfen einen Stein in Noel Martins Wagen. In der Folge raste er gegen einen Baum und erlitt eine Querschnittslähmung. Jetzt will der Brite eine Stiftung für interkulturelle Jugendarbeit gründen.

Durch die geplante Stiftung von Noel Martin soll die Begegnungen zwischen deutschen und britischen Jugendlichen kontinuierlich fortgesetzt und ausgebaut werden, wie das Bildungsministerium und die Stiftung "Großes Waisenhaus zu Potsdam" am Mittwoch in Potsdam mitteilten. Die Noel- und Jacqueline-Martin-Stiftung solle am Montag im Beisein von Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) und der stellvertretenden Geschäftsführerin der Potsdamer Stiftung, Gesine Hanebuth-Schubert, in Birmingham gegründet werden.

Der dunkelhäutige Martin war am 16. Juni 1996 mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren, nachdem Neonazis einen Stein in den Wagen geworfen hatten. Seitdem ist der Brite nahezu bewegungsunfähig. Die beiden Täter waren zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Martin lebt in Birmingham.

Von Brandenburg nach Birmingham

Im Jahr 2003 war bereits auf Initiative Noel Martins und mit Entschädigungsgeldern der Landesregierung der Noel- und Jacqueline- Martin-Fonds gegründet worden. Dieser soll in der Stiftung aufgehen, wie Hanebuth-Schubert sagte. Der Fonds werde von der Stiftung "Großes Waisenhaus zu Potsdam" verwaltet und ermögliche Begegnungen von jungen Menschen aus Brandenburg und Birmingham.

"Internationale, interkulturelle und antirassistische Jugendarbeit soll es jungen Menschen ermöglichen, andere Kulturen sowie internationale Zusammenhänge kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen", hieß es in der Mitteilung. "Dank dieser Erfahrungen sollen sich die Jugendlichen ermutigt fühlen, in ihrem Alltag für Antirassismus, Toleranz sowie für Demokratie und ein friedliches Zusammenleben einzutreten." (dw/dpa)

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