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Brandenburg: Mann mit 22 Stichen ermordet

Drei mutmaßliche Täter in Neuruppin vor Gericht

Neuruppin - Drei 18, 24 und 25 Jahre alte Männer aus Wittstock und Freyenstein müssen sich vom heutigen Mittwoch an wegen des grausamen Mordes an einem 23-jährigen Wittstocker vor dem Neuruppiner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio vor, ihr Opfer im Februar 2006 aus Habgier mit Axtschlägen und 22 Messerstichen ermordet zu haben.

Laut Anklageschrift soll der 25-jährige Täter das spätere Opfer, Lars I., unter dem Vorwand auf den Flugplatz Alt Daber gelockt haben, dort gemeinsam einen Raubüberfall zu begehen. Er hatte Lars I. reiche Beute versprochen: Von zwei Bekannten habe er gehört, dass diese bei einem Raub zu reichlich Geld gekommen seien, und das könnte man ihnen nun auf dem Flugplatz abnehmen.

In Wirklichkeit sollen die drei Angeklagten den gemeinsamen Plan gehabt haben, Lars I. zu überfallen. In dessen Auto vermuteten sie laut Staatsanwaltschaft 100 000 Euro aus Drogengeschäften. Das Trio habe sein Opfer zu einem leer stehenden Gebäude auf dem Flugplatz geführt. Er sei ahnungslos bis in den Keller gefolgt. Dort soll der 25-Jährige ihn festgehalten haben, während der 24 Jahre alte Angeklagte ihm mit einer Axt mehrere Schläge gegen den Schädel versetzte. Anschließend soll einer der drei Lars I. mit 22 Messerstichen in den Rücken ermordet haben.

Aus Angst vor Entdeckung sollen die beiden älteren Angeklagten den Toten anschließend mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Der 18-jährige mutmaßliche Komplize hat nach bisherigen Erkenntnissen den Keller während der gesamten Tatzeit mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet.

Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, befand sich im Auto des Ermordeten jedoch kein Bargeld. Einzige Beute sollen 30 Gramm Kokain gewesen sein, die das Trio untereinander aufgeteilt habe.

Nach Lars I. war Anfang dieses Jahres mehrere Wochen lang polizeilich gesucht worden. Gefunden wurde zunächst lediglich sein BMW in der Nähe von Falkensee. Erst Hinweise aus dem Umfeld des mutmaßlichen Tätertrios halfen, die drei Männer vor Gericht zu bringen.

George Russew

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