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Brandenburg: Mehr Muscadet an Havel und Spree

Potsdam. Die brandenburgische Hauptstadt, von Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) gern als „französischste Stadt Deutschland“ gepriesen, wird jetzt Sitz einer genussfreudigen neuen „Botschaft“: Der einst in Nantes gegründete französische Weinorden „Ordre de Chevalier Bretins“ errichtet eine Dependance, eine „Baillage“ für Berlin-Brandenburg.

Potsdam. Die brandenburgische Hauptstadt, von Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) gern als „französischste Stadt Deutschland“ gepriesen, wird jetzt Sitz einer genussfreudigen neuen „Botschaft“: Der einst in Nantes gegründete französische Weinorden „Ordre de Chevalier Bretins“ errichtet eine Dependance, eine „Baillage“ für Berlin-Brandenburg. „Ziel ist es, dem Muscadet zu frönen, ihn zu zelebrieren und bekannter zu machen“, verrät der künftige Wein-Botschafter Gerhard Franzen. Und das ausgerechnet in preußischen Gefilden, wo eher Bierkonsum angesagt ist? Franzen: „Den Wein-Konsum in Berlin und Brandenburg zu erhöhen – das ist unsere Aufgabe.“ Noch suche man ein geeignetes Potsdamer Hotel, in dem man sich ansiedeln und die geselligen Runden feiern könne.

Bislang gibt es Botschaften dieses Weinordens, der weltweit 750 Mitglieder zählt, in Großbritannien, Wales, Irland, Belgien, Luxemburg und den USA, in Deutschland lediglich im Saarland. Zur Gründungszeremonie der „Baillage“ für Berlin-Brandenburg am kommenden Freitag im Brandenburg-Saal der Staatskanzlei werden 162 Wein-Ritter aus der ganzen Welt anreisen. Die Besonderheit: Es ist die einzige französische Weinbruderschaft, in der alle Mitglieder eine Robe tragen. Zunächst 18 Mitglieder zählt der sich in der Mark ansiedelnde neue Orden, darunter Jürgen Linde, Stolpes früherer Chef der Staatskanzlei und heutiger Vorsitzender des Tourismusverbandes. Er sei aber überzeugt, so Gerhard Franzen, von Hause aus Unternehmensberater, „dass es in zwei Jahren schon 80 Mitglieder sein werden.“ Mitglied (Jahresbeitrag 80 Euro) könne jedenfalls jeder werden, der den Wein mag, der nicht vorbestraft sei und der die Prüfung bestehe - Anzapfen eines Weinfasses. Bei der Inthronisation muss jeder neue „Chevalier“ geloben, „die Ehre dieser Weine gegen alle Angriffe von Eifersüchtigen und Missgünstigen zu verteidigen“. Ausgerechnet jener Spezies aber, die den Wein in märkischen Landen bevorzugt, bleibt der Zugang zum Weinorden verwehrt: Frauen, bestätigt Franzen, sind nicht zugelassen. Thorsten Metzner

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